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35.000 Stellen bei Telekom in Gefahr

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Vom laufenden Konzernumbau der Telekom in Deutschland werden hauptsächlich aufgrund von Verkäufen insgesamt rund 35.000 Beschäftigte betroffen sein.

"Es geht dabei aber nicht um Entlassungen, sondern die Mitarbeiter werden ihre Arbeit außerhalb des Unternehmens behalten", sagte ein Konzernsprecher am Samstag. Er bestätigte jene Zahlen, die der "Spiegel" in einem im Voraus vorliegenden Interview mit Telekom-Chef Rene Obermann angeführt hat.

Konzernumbau bestätigt
Obermann hatte in dem Interview zwar die seit Frühjahr bekannten Umbaupläne verteidigt, die genannte Zahl aber laut dem Nachrichtenmagazin zunächst nicht bestätigt: "Es wird Unternehmensbereiche geben, die wir verkaufen oder für die wir Partner suchen - das ist bekannt und alles andere wäre Augenwischerei. Wenn wir das nicht angehen, ist das Unternehmen insgesamt immer weniger wettbewerbsfähig." Der Vorstandsvorsitzende hatte Anfang März seine neue Strategie vorgestellt, die den Verkauf von Randbeteiligungen umfasst. So wollen sich die Bonner unter anderem von den Funktürmen sowie Teilen der Geschäftskundensparte T-Systems trennen. Bereits verkauft wurden die Auslandstöchter in Spanien und Frankreich.

Der "Spiegel" berief sich auf interne Berechnungen des Konzerns. Bei Aufsummierung möglicher Verkäufe von Tochterunternehmen wie DeTe-Immobilien oder etwa Einheiten wie Technik-Wartung würde herauskommen, dass weitere 35.000 Menschen aus der Telekom gedrängt würden, führte das Magazin an.

Die Telekom beschäftigt weltweit gegenwärtig rund 250.000 Mitarbeiter, davon 150.000 im Inland. Derzeit läuft noch ein Kostensenkungsprogramm, mit welchem sich die Telekom bis 2008 von 32.000 Mitarbeitern trennt. Im Frühjahr hatte es beim Konzern heftige Auseinandersetzungen zwischen der Telekom-Führung und den Gewerkschaften gegeben mit einem wochenlangen Arbeitskampf. Dabei ging es um die Auslagerung von rund 50.000 Stellen in konzerneigene Servicegesellschaften unter dem Dach von T-Service. Im Juni kam es dann zu einem Kompromiss, der Gehaltskürzungen, längere Arbeitszeiten, aber auch einen Kündigungsschutz bis Ende 2012 vorsieht.

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