Geld

8.000 Euro für Eisenbahner-Chef

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Der ÖGB hat seine Bezügegrenze so gewählt, dass nur ganz wenige Funktionäre mit Einbußen zu rechnen haben.

Eine interne ÖGB-Arbeitsgruppe hatte zunächst eine Einkommensgrenze von 8.866 Euro brutto vorgeschlagen. Bei ihrer Reformklausur sind die ÖGB-Spitzen dieser Empfehlung letzte Woche nicht gefolgt. Es wurde ein höherer Wert festgelegt. Beschlossen wurde eine Grenze von 5.800 Euro netto, was rund 10.800 Euro brutto entspricht.

Kaum Betroffene
Der kleine, aber feine Unterschied: Bei den zunächst gedachten 8.866 Euro brutto hätten viele Gewerkschafter finanziellen Einbußen erlitten. Von der jetzigen Grenze von 5.800 Euro netto sind indes nur drei oder vier Personen betroffen, wie ÖSTERREICH-Recherchen ergaben.

Nationalräte
Konkret sind es jene ranghohen ÖGB-Vertreter, die auch im Parlament sitzen. Eisenbahner-Chef Wilhelm Haberzettl verdient beispielsweise 15.335 Euro brutto, was einem Nettobezug von rund 8.000 Euro entspricht. Er wird auch noch eine Funktion - Nationalrat oder ÖBB - aufgeben müssen, da Gewerkschafter künftig nur mehr zwei bezahlte Jobs haben dürfen.

Ohne Parteisteuer
Ebenfalls Einbußen wird es für ÖGB-Frauenchefin Renate Csörgits geben. Sie verdient derzeit 13.837 Euro brutto, was netto etwa 7.300 Euro entspricht. Zu berücksichtigen ist aber, dass noch die Parteisteuer abzuziehen ist. Wie viel sie daher verlieren wird, könne man noch nicht sagen, heißt es im ÖGB.

Wegen der Parteisteuer wird auch ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer keinen finanziellen Verlust erleiden, wie er selbst zugab. Er verdient zwar brutto 12.968 Euro, netto überschreitet er allerdings nicht die Grenze von 5.800 Euro.

Dafür dürfte der langjährige Metaller-Sekretär Franz Riepl als dritter Gewerkschafter einen Verlust verzeichnen. Unklar ist die Situation bei Beamten-Chef Fritz Neugebauer. Von ihm gibt es keine Angaben. Ein früherer Wert von 10.800 Euro blieb aber undementiert.

Knapp darunter
Knapp unter der 5.800 Euro-Grenze bleiben SPÖ-Sozialsprecherin Heidrun Silhavy (5.580 Euro) und die Leitende ÖGB-Sekretärin Roswitha Bachner (ca. 5.300 Euro netto). Die mächtigen Gewerkschafter Franz Bittner (ca. 4.400 Euro netto) und Wolfgang Katzian (3.300 Euro netto) sind klar unter der Grenze.

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