Wegen der "Neuaufstellung" der steirischen Hypo könnte ein Viertel der 320 Mitarbeiter den Job verlieren.
Die Landeshypothekenbank Steiermark AG, für die Haupteigentümer Raiffeisenlandesbank Steiermark (RLB) ein neues Geschäftsmodell angekündigt hat und darüber Gespräche mit dem Land (Beteiligung 25 Prozent plus eine Aktie) führt, wird bis zu einem Viertel seiner 320 Mitarbeiter abbauen. Dies geht aus einem Strategiepapier hervor, das bereits den Aufsichtsrat passiert hat.
80 Jobs wackeln
Nach einem Bericht in der "Kleinen Zeitung"
sollen bis zu 80 Mitarbeiter ihren Job verlieren, wobei neben
Pensionierungen und Übertritte zur RLB auch ein Sozialplan für Kündigungen
gedacht ist. Von den 14 Filialen soll zumindest eine geschlossen und zwei
zusammengelegt werden. Laut "Kleine", die sich auf das vergangenen
Donnerstag beschlossene Strategiepapier bezieht, soll künftig die gesamte
Abwicklung von Kreditverträgen in der RLB erfolgen. Die Hypo soll sich auf
die Geschäftsfelder Immobilien, institutionelle Anleger sowie gehobene
Privatkunden ("Premiumkunden") konzentrieren.
Von RLB-Generaldirektor Markus Mair werden die Pläne im Wesentlichen bestätigt, sie dienten "der künftigen Absicherung des Unternehmens". Bei den Personalveränderungen werde man "so sozialverträglich wie möglich" vorgehen, viele würden im RLB-Verbund neue Aufgaben bekommen, so Mair am Samstag.
Neues Geschäftsmodell
Die Landeshypothekenbank Steiermark AG
wurde 1998 und 2002 in Anteilen und schließlich mehrheitlich von der RLB
erworben. 2005 baute man durch geplatzte Leasing-Geschäfte der
Kroatien-Tochter größere Verluste - nach eigenen Angaben rund 34 Mio. Euro -
, die angeblich aus eigener Kraft verdaut werden konnten. Im Geschäftsjahr
2007 wies das Institut - nach einer "schwarzen Null" 2006 - nach Auflösung
stiller Reserven einen positiven Jahresüberschuss von 2,4 Mio. Euro aus, die
Bilanzsumme verringerte sich auf 5,4 (5,6) Mrd. Euro.
Vor einigen Wochen wurde schließlich bekannt, dass die RLB ein neues Geschäftsmodell für die Hypo vorsehe und zu diesem Zweck eine Kapitalaufstockung erfolgen soll. Im Strategiepapier ist von einem Kapitalbedarf in der Höhe von 70 Mio. Euro die Rede. Ab 4. Juli soll mit dem Land drüber verhandelt werden, ob der Minderheitseigentümer bei einer Aufstockung mitzieht oder auch die restlichen 25 Prozent verkauft.