Geld

Aktionäre entlasten Aufsichtsrat

Teilen

Aufsichtsratschef von Pierer bekam zwar ein schlechtes Ergebnis, wurde aber dennoch entlastet.

Die Aktionäre des Technologiekonzerns Siemens haben den Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer angesichts der Schmiergeldaffäre bei der Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr abgestraft, aber dennoch entlastet. Lediglich knapp 66 Prozent der auf der Hauptversammlung vertretenen Stimmberechtigten votierten für die Entlastung des früheren Konzernchefs. Pierer erhielt damit das schlechteste Ergebnis bei der Einzelabstimmung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands. In der Vergangenheit verzeichneten die Siemens-Spitzen Zustimmungsraten in der Regel von 90 Prozent und mehr.

pierer
© (c) AFP

Entlastung für Aufsichtsrat fiel schlechter aus
Generell fiel die Entlastung des Aufsichtsrats mit Zustimmungswerten zwischen 66 und 69 Prozent noch deutlich schlechter aus als die des Vorstands. Konzernchef Klaus Kleinfeld und Finanzvorstand Joe Kaeser erteilten die Eigentümer mit jeweils 71,4 Prozent die Entlastung. Die übrigen Vorstandsmitglieder erhielten mit Werten zwischen 71 und 72 Prozent die symbolische wichtige Entlastung. Die ehemaligen Vorstände Thomas Ganswindt und Heinz-Joachim Neubürger waren von der Abstimmung ausgenommen. Die Abstimmung über ihre Entlastung soll erst erfolgen, wenn die Vorwürfe gegen die beiden im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre geklärt sind.

Ermittlungen gegen Siemens
Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen gut ein Dutzend Beschuldigte, die aus Siemens-Kassen rund 200 Millionen Euro abgezweigt und die Summe als Schmiergeld eingesetzt haben sollen. Unter den Beschuldigten, die zumindest von der Praxis gewusst haben sollen, sind auch Neubürger und Ganswindt. Letzterer saß sogar vorübergehend in Untersuchungshaft.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.