Von der am Dienstag gestarteten Spielwaren-Rückholaktion des US-Konzerns Mattel sind in Österreich rund 90.000 Artikel betroffen.
Die Reaktion der Konsumenten fiel vorerst verhalten aus: Bis Donnerstag blieb der große Ansturm beim Hersteller aus. Auch Schadensfälle waren zunächst keine bekanntgeworden, wie das Unternehmen mitteilte. Es ist dies bereits der zweite Rückruf von Mattel-Erzeugnissen innerhalb weniger Wochen.
18 Mio. Artikel im Umlauf
Aus den heimischen Spielwarengeschäften
bzw. Kinderzimmern hat Mattel das Spielzeug-Militärfahrzeug "Sarges", sowie
Erzeugnisse der "Barbie"-, "Polly Pocket"- und "Doggie Day Care"-Serien
zurückgeordert. Weltweit sind rund 18 Mio. Artikel im Umlauf, die eine
Gefahr für Kinder aufweisen, da ihre Lackierung einen erhöhten Bleigehalt
enthält oder Magnet-Zubehörteile als leicht verschluckbar gelten.
Keine Schadensmeldungen
Wie stark der Ansturm von
umtauschwilligen Konsumenten bei uns ausfallen wird, bleibt abzuwarten. Im
Rahmen des vor wenigen Wochen gestarteten Rückrufs von Artikeln der Fisher
Price "Sesamstraße"-Serie war der Rücklauf laut Auskunft des Unternehmens
sehr gering. Auch bei der aktuellen Aktion war das Echo vorerst bescheiden,
wie Vertreter der Spielwarenfirma Bannert sowie der Kette Toys R Us, die
auch in Österreich Niederlassungen betreibt, bestätigten. Man sei zwar damit
beschäftigt, die betroffenen Artikel aus dem Verkehr zu ziehen.
Schadensmeldungen von Konsumenten seien aber bisher ausgeblieben.
EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva äußerte sich am Donnerstag in Brüssel positiv zum Vorgehen von Mattel. "Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Behörden ist der Schlüssel für die Sicherheit von Produkten.", sagte die Politikerin und lobte das verantwortungsvolle Handeln der US-Firma.
Image-Schaden
Für Mattel ist die jetzige Rückholaktion ein
schwerer Image-Schaden, der sich auch beim Aktienkurs bemerkbar macht.
Dienstag ging der Kurs an der New Yorker Börse um 2,42 Prozent zurück.
Mattel-Sprecherin Stephanie Wegener glaubt im Gespräch mit ÖSTERREICH aber
nicht an ein Qualitätsproblem durch Auslagerung: "Der Großteil
unseres Angebots wird in China hergestellt. Dass dann auch die
Rückrufprodukte aus China stammen, liegt in der Natur der Sache."
Kein Geld zurück
Auf einer Homepage des Unternehmens gibt es
Informationen, wie Kunden vorzugehen haben. Produkte könnten an Mattel
geschickt werden. "Man erhält dann ein gleich- oder höherwertiges
Spielzeug als Ersatz. Geld zurück gibt es allerdings nicht", so
Wegener.