Die MIP-Aktionäre haben den Kauf der Meinl Power Management (MPM) durch die Audley Private Capital Management Ltd. von Michael Treichl abgelehnt.
Knalleffekt bei der ao MIP-Hauptversammlung am Donnerstag: Alle zehn vom Board der Meinl International Power (MIP) eingebrachten Anträge sind von den Zertifikatsinhabern bei der Abstimmung mit klarer Mehrheit abgelehnt worden. Das Ergebnis sei vor allem als klare Absage an die Unternehmenspolitik unter Board-Chairman Hans Haider zu verstehen, zeigte sich "Rebellen"-Sprecher Alexander Proschofsky zufrieden. Dennoch sei der Ausgang der ao Hauptversammlung am Freitag ungewiss.
Kein Zuspruch für Treichl-Führung
Aus dem Plan des
MIP-Boards, die externe Management-Gesellschaft MPM durch den Audley
European Opportunities Masterfund von Michael Treichl übernehmen und die MIP
von der MPM unter neuer Führung managen zu lassen, wird also vorerst nichts.
Abgestimmt wurde über insgesamt 10 Tagesordnungspunkte, knapp 65 Prozent des stimmberechtigten Kapitals waren vertreten.
Kommt Sturz der MIP-Führung?
Am Freitag wollen die
MIP-"Rebellen" bei einer zweiten ao Hauptversammlung die MIP-Führung stürzen
und Board-Chef Haider in Pension schicken.
Attacke von Rasinger auf Haider
Kleinanleger-Vertreter Wilhelm
Rasinger attackierte als erster Redner in der Generaldebatte vor der
Abstimmung sowohl MIP-Chairman Hans Haider, von dem er "persönlich sehr
enttäuscht" sei, als auch Treichl, der zwar einen großen Namen
trage, aber ein "Wolf im Schafspelz" sei.
Er sei "überrascht, dass Sie sich mit der Partie von Grasser, Treichl und Meinl eingelassen haben und dass Sie sich von dieser Partie oder Gemeinschaft nicht emanzipiert haben", sagte Rasinger in Richtung Haider. Treichl trage zwar einen großen Namen, aber in jeder Familie gebe es schwarze Schafe, so Rasinger weiter. Treichl sei aber "clever genug, sich unter Ausnützung der nicht adäquaten Gesetzgebung zu Lasten der Aktionäre Vorteile zu verschaffen".
Rasinger lehnt Treichl-Übernahme ab
Rasinger und der
Aktionärsvertreter Alexander Proschofsky, der die sogenannten "MIP"-Rebellen
vertritt, lehnen die Übernahme der Management-Gesellschaft MPM durch den
Treichl-Fonds ab, sie werfen Treichl ein Naheverhältnis zu Julius Meinl V.
vor.
"Deal unter guten Freunden"
Auch "Rebellen"-Sprecher
Proschofsky hält nichts von der Übernahme der Management-Gesellschaft durch
den Audley European Opportunities Masterfund von Michael Treichl. Treichl
sei seit eineinhalb Jahren im Board und habe die bisherigen Vorgänge mit zu
verantworten. Es handle sich um einen "Deal unter guten Freunden, wo
viele Leute ihre privaten oder finanziellen Probleme lösen", von
dem aber die Aktionäre nicht profitieren, so Proschofsky.
Den geplanten Erwerb eines "signifikanten Anteils" an der MIP durch Audley lehnen die Rebellen ebenfalls ab. Treichls Konzept sei: "Ich kaufe mir von etwas 10 oder 20 Prozent und manage es dann zu 100 Prozent", meinte Proschofsky.