Als Konsequenz aus der "Youtube-Affäre" musste Schiszler seinen Hut nehmen, sein Nachfolger ist um Schadensbegrenzung bemüht.
In der Affäre um die kritisierten Aussagen von Festnetz-Finanzchef Gernot Schieszler zum Mitarbeiter-Abbau bei der Telekom Austria hat Telekom-Chef Boris Nemsic ziemlich rasch erste Konsequenzen gezogen und Schieszler die Zuständigkeit für Personalfragen entzogen. "Die Aussagen von Schieszler sind ein Fehler, in Inhalt und Form", sagte Nemsic zu Beginn der Bilanz-Pressekonferenz der TA am Mittwoch früh in Wien. Künftig werde Festnetz-CEO Hannes Ametsreiter für die Personalagenden zuständig sein, sagte Nemsic.
Youtube-Video wurde zum Verhängnis
Der Hintergrund:
Schieszler hatte sich auf dem Capital Market Day am 29. Jänner in Wien kein
Blatt vor den Mund genommen, als er darüber sprach, wie man bei der Telekom
Austria mit Mitarbeitern umzugehen gedenke, die man nicht kündigen könne und
die sich weigerten, "Golden Handshakes" anzunehmen. Die Rede war u.a. von
Kontrollen und Klagen gegen Mitarbeitern, die beim Krankfeiern erwischt
werden. Schieszlers Pech: Seine Aussagen wurden im O-Ton über die
Internetplattform "youtube" verbreitet und lösten breite Empörung aus.
"Es gibt kein Mobbing"
Schieszlers Chef bemühte sich
heute um Schadensbegrenzung und betonte: "Es gibt kein Mobbing bei der
Telekom Austria." Um sicherzustellen, dass beim geplanten Personalabbau
wirklich alles mit rechten Dingen zugeht, will Nemsic den Sozialmediziner
Michael Kunze in die Überwachung einbinden.