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ATX fällt erneut fast fünf Prozent

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Am Mittwoch minus sechs Prozent, am Donnerstag minus fünf Prozent: Der Wiener Börse und dem ATX geht's derzeit nicht gut.

Der ATX fiel am Donnerstag bis gegen 16.45 Uhr um 4,54 Prozent auf 1785,05 Punkte.

Druck wegen Osteuropa
"Starken Verkaufsdruck gibt es in Wien erneut bei den Werten zu beobachten, die über ein starkes Osteuropa-Exposure verfügen", sagte ein Händler und nannte als Beispiele Raiffeisen International, Erste Group und Vienna Insurance. Auch dass einige Aktien neue "Lows" markieren, ist ein Anzeichen dafür, dass es auch beim Gesamtmarkt noch Platz nach unten gebe, bemerkte er weiter.

Der ATX fiel erst am Mittwoch bis gegen 16.45 Uhr um 6,19 Prozent auf 1.869,75 Punkte. In die Tiefe gezogen wurde der Index vor allem von den Verlusten der schwer gewichteten Bankenwerte Erste Group und Raiffeisen International. Erste Group verloren bis gegen 16.45 Uhr 14,80 Prozent auf 15,03 Euro. Raiffeisen International gaben 16,49 Prozent auf 22,63 Euro nach. Die Aktie notiert damit nur mehr knapp über ihren historischen Verlaufstiefs bei 20,2 Euro.

Osteuropa besonders betroffen
Händler führten die Verluste auf das schwache internationale Umfeld für Bankaktien zurück. Auch andere Bankenschwergewichte in Europa gaben deutlich nach. Zudem dürften die Bankaktien in Österreich besonders unter ihrem Osteuropa-Engagement leiden.

Der Sal. Oppenheim-Analyst Thomas Stögner führt die Kursverluste vor allem auf das weiter eingetrübte makroökonomische Umfeld in Zentral- und Osteuropa zurück. Unternehmensspezfische Nachrichten dürften hingegen kaum eine Rolle spielen, glaubt Stögner.

Moskauer Börse vorzeitig geschlossen
Auch andere osteuropäische Börsen gaben am Mittwoch stark nach. Besonders unter die Räder kam die Moskauer Börse, der Markt schloss nach einem verkürzten Handel mit einem Minus von mehr als 12 Prozent. Am Dienstag hatte der russische Aktienindex RTS bereits 10 Prozent eingebüßt.

Die Raiffeisen-Aktie dürfte besonders unter ihrem Russland-Engagement leiden, glaubt Stögner. "Die Credit Default Spreads sind wieder stark gestiegen, da zeichnet sich ab, dass die russische Wirtschaft hart getroffen wird", so der Sal. Oppenheim-Analyst, "in Russland kommt jetzt alles zusammen".

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