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ATX schließt nahe Mehrjahrestief

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Nach einem sehr schwachen Handelsverlauf hat der Wiener Aktienmarkt seine Talfahrt am Donnerstag im Späthandel noch einmal beschleunigt.

Der ATX schloss um 8,35 Prozent tiefer bei 2.080,62 Zählern in der Nähe eines Mehrjahrestiefs. Ein Großteil der Erholung von Wochenbeginn ist damit wieder zunichte gemacht. Am vergangenen Freitag war der ATX auf Schlusskursbasis auf 2.002,05 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2004 gefallen.

OMV und Erste Group die großen Verlierer
Rezessionsängste und eine schwache US-Industrieproduktion sowie erneute Verluste an der Wall Street drückten auf die Stimmung. Die schwer gewichteten Aktien der OMV und der Erste Group rutschten weiter ab und kosteten den ATX zusammen mehr als 125 Punkte.

OMV brachen um 17,56 Prozent auf 23,90 Euro ein. Die Titel hatten sich am Vortag einem Händler zufolge in einem schwachen Umfeld recht gut gehalten. Erste Group fielen um 11,15 Prozent auf 23,99 Euro. voestalpine verschlechterten sich nach Kommentaren von Unternehmenschef Wolfgang Eder zum Ausblick des Stahlherstellers um 9,89 Prozent auf 17,12 Euro.

Auch RHI und Andritz lasteten schwer auf dem Leitindex. So reduzierten sich die Aktien des Feuerfestkonzerns um 17,25 Prozent auf 15,83 Euro und jene von Andritz um 7,62 Prozent auf 19,40 Euro. Der Maschinenbauer hatte erst heute bekanntgegeben, dass sich die Auswirkungen der aktuellen Krise auf Umsatz und Ergebnis 2009 in "engen Grenzen" halten werde, so Konzernchef Wolfgang Leitner.

Die zehn größten Kursgewinner und -verlierer des Tages

Die zehn größten Kursgewinner von Donnerstag:

1. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG +11,59 Prozent
2. KAPSCH TRAFFICCOM AG +4,66 Prozent
3. SPARKASSEN IMMOBILIEN AG +4,18 Prozent
4. BWIN INT. ENTERT. AG +3,89 Prozent
5. SKYEUROPE HOLDING AG +3,70 Prozent
6. UNIQA VERSICHERUNGEN AG +3,57 Prozent
7. POLYTEC HOLDING AG +3,33 Prozent
8. BWT AG +2,80 Prozent
9. TEAK HOLZ INT. AG +2,56 Prozent
10. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG +2,33 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von heute:

1. AVW INVEST AG -48,99 Prozent
2. ALLG.BAUGES.-A.PORR AG VZ -20,90 Prozent
3. CA IMMO INTERNATIONAL AG -17,98 Prozent
4. IMMOEAST AG -17,60 Prozent
5. OMV AG -17,56 Prozent
6. RHI AG -17,25 Prozent
7. IMMOFINANZ AG -14,00 Prozent
8. MASCHINENFABRIK HEID AG -13,33 Prozent
9. KTM POWER SPORTS AG -12,36 Prozent
10. ERSTE GROUP BANK AG -11,15 Prozent

DAX bricht um fast 5 Prozentpunkte ein
Die Frankfurter Aktienbörse ist am Donnerstag den zweiten Tag in Folge mit massiven Verlusten aus dem Handel gegangen. Wieder verstärkte Rezessionssorgen erstickten den Erholungsversuch.

Der DAX rutschte um 238,82 Punkte (minus 4,91 Prozent) auf 4.622,81 Einheiten. Der TecDAX sank um -26,65 Punkte oder -4,82 Prozent auf 526,35 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 319,84 Punkte oder 5,65 Prozent auf 5.337,79 Zähler. Der HDAX schloss mit 2.318,02 Einheiten und einem Minus von 121,86 Zählern oder 4,99 Prozent. Der C-DAX verlor 20,73 Punkte oder 4,86 Prozent auf 406,17 Zähler.

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17:33 Weitere Großverlierer
Zu den größten Verlierern am Donnerstag zählen auch die Maschinenfabrik Heid mit minus 13,33 Prozent auf 1,30 Euro, die Vorarlberger Kraftwerke mit minus 7,51 Prozent auf 87,87 Euro und webfreetv.com mit minus 5,41 Prozent auf 0,35 Euro.

17:28 Wienerberger, Andritz runter
Auch Wienerberger und Andritz lasteten schwer auf dem Leitindex. So reduzierten sich die Aktien des Ziegelherstellers um 10,12 Prozent auf 14,57 Euro und die von Andritz um 10,95 Prozent auf 18,70 Euro. Der Maschinenbauer hatte erst heute bekanntgegeben, dass sich die Auswirkungen der Krise auf Umsatz und Ergebnis 2009 in "engen Grenzen" halten werde.

17:20 OMV und Erste fallen
OMV-Papiere brachen im Späthandel um 14,66 Prozent auf 24,74 Euro ein. Erste Group fielen um 10,0 Prozent auf 24,30 Euro. Beide Unternehmen zusammen kosteten den ATX 120 Punkte.

17:02 EZB hilft Ungarn
Die Europäische Zentralbank wirft der Ungarischen Nationalbank bei der Versorgung der Geldmärkte des Landes mit Euro einen Rettungsanker hin. Über ein Abkommen können sich die Ungarn bis zu fünf Milliarden Euro leihen. Die ungarischen Banken kämpfen wegen der Finanzkrise mit Liquiditätsschwierigkeiten, viele haben die Vergabe von Devisenkrediten eingestellt.

16:42 Wien nähert sich Mehrjahrestief
Der ATX fiel bis 16.40 Uhr um 8,02 Prozent auf 2.088,21 Zähler. Die schwer gewichteten Aktien der OMV und der Erste Group rutschten weiter ab und drückten den Leitindex in die Nähe eines Mehrjahrestiefs.

16:35 US-Börsen fallen weiter
Die New Yorker Aktienbörse hat kurz nach Handelsbeginn ihre Abwärtsbewegung fortgesetzt. Bis 16.15 Uhr MESZ ging der Dow Jones Industrial Index um 1,11 Prozent auf 8.482,97 Zähler zurück. Der S&P-500 Index ermäßigte sich um 1,19 Prozent auf 897,00 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verlor um 0,44 Prozent) auf 1.621,19 Einheiten.

16:20 Citigroup wieder mit Milliardenminus
Die US-Großbank Citigroup erlitt im dritten Quartal mit einem Minus von 2,8 Mrd. Dollar (2,14 Mrd. Euro) den vierten Verlust in Folge. Sie musste nochmals fast 10 Mrd. Dollar allein für faule Kredite und Wertpapierverluste abschreiben und zählt damit weltweit zu den Banken mit den größten Einbußen durch die Krise.

15:32 voestalpine erwartet "Delle"
Der oberösterreichische Stahlkonzern voestalpine bekommt die Krise auch zu spüren. "Wir erwarten eine Delle in der Entwicklung der Division Stahl und Edelstahl 2009", so Unternehmenschef Wolfgang Eder. Der Druck werde bis ins zweite Quartal hinein anhalten.

14:49 Uhr ATX weiter sehr schwach
Die Wiener Börse präsentierte sich auch am Nachmittag bei schwachem Volumen mit deutlichen Verlusten. Der ATX wurde mit 2.130,22 Punkten errechnet, das ist ein massives Minus von 139,98 Punkten bzw. 6,17 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -2,36 Prozent, FTSE/London -3,40 Prozent und CAC-40/Paris -3,58 Prozent.

14:26 Uhr Ölpreise auf Talfahrt
Die Sorge der Investoren vor einem weiteren Abrutschen der Weltwirtschaft hat die Ölpreise erneut auf ein Jahrestief fallen lassen. Im Handelsverlauf kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im November 72,60 Dollar (53,3 Euro). Das sind 1,91 Dollar weniger als am Vortag. Damit erreichte US-Öl mittlerweile den niedrigsten Stand seit etwa 13 Monaten.

13:44 Uhr: Euro-Geldmarkt stabiler
Der Euro-Geldmarkt hat sich im Verlauf mit etwas leichteren Notierungen gezeigt. Angesichts der Spannungen an den Geldmärkten haben zahlreiche Notenbanken sich zur vertieften Zusammenarbeit entschlossen.

13:22 Uhr: Frankfurter Rentenmarkt etwas fester
Die Kurse deutscher Anleihen haben etwas fester tendiert. Die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere verharrte auf 4,04 Prozent.

12:54 Uhr: Merrill Lynch schreibt weiter rote Zahlen
Die US-Bank Merrill Lynch hat im dritten Quartal im laufenden Geschäft einen Verlust von 5,1 Milliarden Dollar (3,74 Milliarden Euro) verzeichnet.

12:32 Uhr: ATX fällt um 5,4 Prozent
Die Wiener Börse präsentiert zu Mittag bei eher geringem Volumen mit weiter ausgebauten Kursverlusten. Der ATX wird mit 2.148,33 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 121,87 Punkten bzw. 5,37 Prozent.

12:11 Uhr: Berlin erwartet Rezession
Die deutsche Regierung sieht das Land im nächsten Jahr am Rande einer Rezession. Für 2009 wirde nur noch ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet.

11:54 Uhr: Euro leichter im Handel
Der Euro in Dollar wurde zu 1,3386 Dollar deutlich leichter gehandelt, nachdem die Europäische Zentralbank am Mittwochnachmittag einen Referenzkurs von 1,3652 Dollar festgestellt hatte.

11.21 Uhr: RZB holt sich frisches Kapital
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG verbreitert bis Jahresende ihre Kapitalbasis um 167 Mio. Euro oder 6 Prozent des Kernkapitals.

11:12 Uhr: Japans Zentralbank pumpt Milliarden in den Markt
Die japanische Zentralbank pumpte nun erneut zusätzliche Liquidität in den Geldmarkt. Zur Stabilisierung der Börsenkurse gab sie umgerechnet 4,3 Milliarden Euro aus

10:35 Uhr: Kein Handel in Moskau
An der Moskauer MICEX-Börse wurde der Handel wegen stark fallender Kurse ausgesetzt.

10:21 Uhr: UniCredit-Aktie in Mailand unter Druck
Die UniCredit-Aktie an der Mailänder Börse ist stark unter Druck gekommen. Zu Handelsbeginn brach das Papier um 9,16 Prozent auf 2,25 Euro ein.

10:04 Uhr: Immoeast-Aktie im Sinkflug
Immoeast setzten ihren Abwärtstrend fort mit einem Abschlag von 17,60 Prozent auf 1,03 Euro.

9:51 Uhr: OMV bricht ein
OMV, die am Vortag im Vergleich zu den übrigen Ölwerten in Europa nur wenig verloren hatten, brechen um 8,35 Prozent auf 26,57 Euro ein.

9:44 Uhr: Ausverkauf in allen Branchen
Der Ausverkauf geht in Europa erneut quer durch alle Branchen. Die stärksten Kursverluste müssen Stahltitel und Industriegüterhersteller hinnehmen. Schwer unter Druck stehen auch Bau-, Öl- und Finanzwerte.

9:42 Uhr: London rutscht ab
Der FT-SE-100 büßt 210,9 Einheiten oder 5,17 Prozent ein. Er liegt bei 3.868,67 Zähler.

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9:35 Uhr: Wiener Börse öffnet mit Kurssturz
Der ATX bricht bei Handelsbeginn um 5,43 Prozent ein

9:21 Uhr: Europas Börsen erneut auf Talfahrt
Der Dax eröffnet sehr schwach: Minus 5,74 Prozent. Die Rezessionsangst hat Europa erreicht.

9:15 Uhr: Auch Schweiz beschließt Rettungspaket
Paukenschlag zur Stärkung des Finanzplatzes Schweiz: Regierung und Nationalbank greifen der angeschlagenen Großbank UBS mit der Finanzierung einer Kapitalerhöhung und der Auslagerung fauler Engagements unter die Arme. Sie stellen dazu mehrere Dutzend Milliarden Franken bereit. Die Credit Suisse erhöht ihr Kapital am Markt um zehn Mrd. Franken (6,48 Mrd. Euro).

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8:45 Uhr: Nikkei stürzt ab
Die Aktienbörse in Tokio hat in Folge der Kursstürze an der Wall Street ebenfalls schwere Verluste verbucht. Der Nikkei brach um 1.089,02 Punkte oder 11,41 Prozent auf 8.458,45 Punkte ein. Das ist der zweithöchste Verlust in Prozent überhaupt. Den mit 14,90 Prozent höchsten Verlust hatte der Nikkei am 20. Oktober 1987 gesehen. Der breit gefasste TOPIX stürzte um 90,99 Punkte oder 9,52 Prozent auf den Stand von 864,52 Punkten.

Foto: (c) Reuters, AP

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