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AUA-Betriebsrat warnt vor leeren Cockpits

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Wegen der ungewissen Zukunft nehmen immer mehr Piloten Abwerbungs-Abgeote an. Hohere Gehälter werden trotzdem nicht gefordert.

Als hätte die angeschlagene Austro-Airline nicht schon genug Probleme, droht ihr jetzt auch noch ein Pilotenmangel. „Wir verlieren laufend erfahrene Leute an ausländische Airlines“, warnt Bordbetriebsrats-Chef Georg Riedl im Gespräch mit ÖSTERREICH. „Würden wir nicht gleichzeitig Kapazitäten herunter fahren, wäre das Problem längst eskaliert. Wenn wir jetzt zwei neue Maschinen bemannen müssten, hätten wir das Personal dafür gar nicht mehr.“

Durch die unsichere Zukunft der AUA und ihre vergleichsweise niedrigen Löhne und beschränkten Karrieremöglichkeiten würden sich Kapitäne und Co-Piloten Abwerbungsangebote genauer ansehen. „Oft ist ein Abgang mit dem Aufstieg vom Co-Piloten zum Kapitän verbunden, und immer mit einer Aufbesserung des Gehaltes.“ Dass die neuen Arbeitgeber ausländisch seien, werde nicht als Problem empfunden. „Die Piloten werden auf Airline-Kosten zu ihren Startflughäfen gebracht.“ Die Treue gegenüber dem Arbeitgeber sei begrenzt: „Im Cockpit ist es egal, welche Marke auf der Heckflosse steht.“

Höhere Gehälter will Riedl trotzdem (noch) nicht in Aussicht stellen. „Der Zeitpunkt wäre sicher falsch.“

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