AUA-Bosse waren 2008 Gagen-Kaiser

Krisenbedingt müssen auch Manager staatsnaher Betriebe den Gürtel heuer enger schnallen – im Vorjahr haben sich aber viele noch eine goldene Nase verdient. In 23 Unternehmen mit Bundesbeteiligung cashten die Vorstände 2008 mehr als der Bundeskanzler (283.200 Euro), wie aus dem gestern veröffentlichten Einkommensbericht des Rechnungshofes hervorgeht.

AUA: 858.600 pro Person
Gagen-Kaiser waren im Vorjahr die AUA-Vorstände, die – damals noch zu dritt mit Alfred Ötsch an der Spitze – nach Sondereffekten (u.a. Abfertigung für Ex-Vorstand Thomas Kleibl) durchschnittlich 858.600 Euro verdienten. Ohne Sondereffekte wären es „nur“ 486.200 Euro gewesen. Die amtierenden AUA-Vorstände Peter Malanik und An­dreas Bierwirth haben übrigens heuer auf 10 % ihrer Gage verzichtet.

An zweiter Stelle im Gagen-Ranking stand 2008 die Vorstandsetage des Verbund mit im Schnitt 840.000 Euro Jahresgage – um 10 % mehr als im Jahr davor. Für den Alleinvorstand der ÖIAG, Peter Michaelis, gab es 715.400 Euro aufs Konto.

13 % mehr für Mitarbeiter
Die durchschnittlichen Einkommen der Beschäftigten in den 392 untersuchten Unternehmen stiegen von 2005 bis 2008 mit 13 % stärker als jene der Vorstände, die um 6 % raufgingen. Die Chefs verdienten 2008 zwischen zwei und sechsmal so viel wie ihre Mitarbeiter.

Goldgrube ORF
Das Jahresbrutto für die ORF-Chefetage lag 2008 laut Rechnungshof bei 253.400 Euro. Dieser Durchschnittswert wird dadurch gedrückt, dass hier auch die Landesdirektoren einbezogen sind, die viel weniger verdienen als Senderboss Wrabetz und sein sechsköpfiges Direktorenteam. Der ORF zahlt jedenfalls überdurchschnittlich gut. Der Branchenschnitt in „Filmwirtschaft und Nachrichtenübermittlung“ lag 2008 für Manager bei 222.200 Euro. Angestellte verdienten mit 39.300 nur fast halb so viel wie ein ORF-Mitarbeiter (im Schnitt 74.500 Euro).

Vorstandsgagen in öffentlichen Unternehmen