In 23 Bundes-Firmen liegen die Vorstandsgage über dem Kanzler-Gehalt.
In 23 Unternehmen mit Bundesbeteiligung haben 2008 die Mitglieder des Vorstandes mehr als der Bundeskanzler (283.200 Euro) verdient, geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Einkommensbericht des Rechnungshofes hervor. Mit durchschnittlich 840.000 Euro Jahresgage wurde der Verbund-Vorstand am höchsten entlohnt, gefolgt vom ÖIAG-Vorstand (715.400) und den Vorständen der ÖBB-Holding (502.700). Ausgewiesen wird das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt aller Vorstandsmitglieder jedes Unternehmens. Das durchschnittliche Einkommen aller Vorstände aller untersuchten Unternehmen lag zwischen 140.000 und 150.000 Euro.
AUA
Für drei AUA-Vorstände wurden für 2008 nach Sondereffekten
durchschnittlich 858.600 Euro errechnet, ohne Sondereffekte wären es 486.200
Euro gewesen.
Einkommen gestiegen
Von 2005 bis 2008 seien die
durchschnittlichen Einkommen der Beschäftigten um 13 Prozent gestiegen, die
der Vorstände und Geschäftsführer um sechs Prozent, hält der Rechnungshof
fest. Die Vorstandsmitglieder verdienten im Schnitt 3,5 mal so viel wie ihre
Mitarbeiter, die Bandbreite liegt allerdings zwischen dem Doppelten und dem
Sechsfachen.
Gehaltserhöhungen
In einzelnen Unternehmen kam es von 2007
auf 2008 zu deutlichen Gehaltserhöhungen der Vorstände. Die vier
Verbund-Vorstände erhielten um zehn Prozent mehr, ebenso wie die Chefs der
ÖBB-Personenverkehr AG, deren Gage von 374.400 auf 414.400 Euro zulegte,
obwohl der Vorstand von zwei auf drei aufgestockt wurde. Andererseits fiel
die durchschnittliche Vorstandsentlohnung im Zuge der Aufstockung von zwei
auf drei Mitglieder in der ÖBB-Holding um 30 Prozent von 726.900 Euro auf
502.700 Euro.
Der Rechnungshof hat 2008 392 Unternehmen mit 592 Vorstandsmitgliedern bzw. Geschäftsführern, 1.202 Aufsichtsräten und 180.555 Mitarbeitern in ihrem Bericht berücksichtigt.