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AUA droht Scheich Al Jaber mit 150-Millionen-Euro-Klage

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Der geplatzte Einstieg des saudischen Geschäftsmannes Mohammed Bin Issa Al Jaber bei der AUA könnte für den Scheich ein teueres Nachspiel haben.

Bei einer ersten Verhandlungsrunde über eine einvernehmliche Trennung vergangene Woche präsentierten die Airline-Rechtsanwälte (Kanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz) Al Jabers Verhandlern (Kanzlei Wolf Theiss) mit dem Verwies auf "wasserdichte Verträge" eine Schadenersatzforderung in Höhe von 150 Millionen Euro, das berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH in ihrer Donnerstag-Ausgabe.

Al Jabers Angebot sah hingegen vor, dass beide Seiten jeweils ihre entstandenen Kosten tragen und auf wechselseitige Forderungen verzichten. Die AUA-Anwälte signalisierten bei dem Treffen, dass es sich bei den 150 Millionen um eine "Verhandlungsbasis" handle, und man "sich treffen" könne. Dennoch wurden die Gespräche vertagt.

Al Jaber argumentierte zuletzt, dass er von dem bereits unterzeichneten Vertrag zurück trete, weil ihm relevante Informationen über die wirtschaftliche Situation der AUA vorenthalten worden seien. Laut einem ÖSTERREICH vorliegenden Auszug des von der Kanzlei Cerhar Hempel Spiegelfeld (CHSH) verfassten "Zeichnungsvertrages" vom 3. April 2008 ist diese Begründung aber rechtlich problematisch.

Laut der Vereinbarung hätte Al Jaber weder wegen eines abstürzenden Aktienkurses, noch wegen Verlustmeldungen zurück treten dürfen. Einzig wenn die AUA "ihre Geschäftsgrundlage verloren" hätte, also nicht mehr fliegen hätte können, wäre ihm das erlaubt gewesen.

Al Jaber könne vorerst auf Zeit spielen, so die Tageszeitung weiter. Aktionärsvertreter haben eine Anfechtungsklage gegen den Deal eingebracht. Bekommen sie vor Gericht Recht, hat Al Jaber keinerlei Verpflichtungen mehr.

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