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AUA-Gutachten spricht von "Konkursgefahr"

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Die Tageszeitung ÖSTERREICH veröffentlicht in ihrer Dienstag-Ausgabe weitere Details aus dem Strategiebericht von Boston Consulting für die AUA.

Der Geheimbericht ist die Grundlage des Polit-Gipfels am Dienstag, bei dem über die Zukunft der AUA verhandelt wird.

"Konkursgefahr"
Boston Consulting listet penibel auf, wie viele Verlust die AUA heuer und 2009 Verlust einfliegen wird. Dabei fällt erstmals auch das Wort "Konkursgefahr". Die Prüfer befürchten also ernsthaft, dass Austrian in die Pleite fliegen könnte.

Minus 70-90 Mio. Euro
Das Jahresergebnis der AUA wird heuer, laut Gutachten "bei minus 70 bis minus 90 Millionen Euro" liegen. Ohne Rettungsmaßnahmen im Jahr 2009 kommen weitere 100 Millionen minus dazu. Dann kommt es beinhart: "Die AUA würde ohne Gegenmaßnahmen ca. Mitte 2009 Liquiditätsprobleme bekommen."

Sparmaßnahmen
Als Gegensteuerung empfiehlt Boston Consulting entweder radikale Sparmaßnahmen mit dramatischen Belegschaftskürzungen und "fundamentaler Diskussion über Stakeholder-Beiträge" (gemeint ist offenbar eine Kapitalerhöhung jenseits von 100 Millionen Euro) - oder einen raschen Verkauf an einen Partner. Für diese Variante wurden 255 Airlines (!) geprüft - übrig geblieben sind im Gutachten nur vier: Lufthansa, Air France/KLM, Aeroflot und die Turkish Airlines.

Lufthansa einzig realistischer Partner
Wer das Boston Consulting-Gutachten genau liest, kommt freilich zu dem Schluss, dass die Lufthansa der einzige sinnvolle und realistische Partner ist. Die Prüfer behaupten, die AUA sei "heute de facto keine Stand-Alone-Airline mehr", sondern längst in allen wichtigen Punkten (von Ticketverkauf bis Check In und Allianz) mit der Lufthansa verbunden. Jede Auflösung dieser Partnerschaft würde "über 100 Millionen Euro netto" kosten - außerdem biete die Lufthansa als einzige Netzwerk- und Synergie-Potentiale. Alle anderen Airlines würden als Käufer ausscheiden - oder wären als Partner nicht sinnvoll.

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