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Iran-Atomstreit treibt Ölpreis weiter nach oben

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Der schwelende Atomstreit des Westens mit dem Iran hat den Ölpreis am Dienstag weiter in die Höhe getrieben.

Allerdings wurde der Anstieg gebremst von Daten, denen zufolge sich die hohen Preise und das sich abschwächende Wachstum der US-Wirtschaft bemerkbar machen: Der US-Behörde EIA zufolge verbrauchten die Amerikaner im April rund vier Prozent weniger Öl als angenommen. "Der Markt ist nun hin- und hergerissen zwischen einem schwächeren Dollar und der Tatsache, dass die Nachfrage weiter sinkt", sagte ein Marktteilnehmer. Zudem "brodelt das Thema Iran ständig im Hintergrund".

Am Dienstagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI 141,97 Dollar (90,06 Euro) und war damit 1,4 Prozent teurer als am Vortag, als zwischenzeitlich sogar der Rekordpreis von bis zu 143,67 Dollar je Barrel gezahlt werden musste. Brent verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 142,07 Dollar.

Iran weiter unter Verdacht
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms an Nuklearwaffen zu arbeiten - was die Regierung in Teheran zurückweist. Seit einiger Zeit wird vermehrt über einen Angriff Israels auf iranische Atomanlagen spekuliert. Sollte es zu einer Konfrontation kommen, könnte der Iran den Verkehr in der Straße von Hormus kontrollieren, warnte ein ranghohes Mitglied des iranischen Militärs kürzlich. Marktteilnehmer befürchten seit längerem, dass der Konflikt mit dem Iran zu Einschränkungen in der Meerenge führen könnte, durch die rund 40 Prozent des weltweit gehandelten Öls transportiert werden.

Die Lage am Ölmarkt ist nach Ansicht der Internationalen Energiebehörde (IEA) ohnehin angespannt: Bis 2013 werde auch das Angebot langsamer wachsen als erwartet, erklärte die Behörde.

Gold zog im Sog des Ölpreises ebenfalls an: Der Preis für das Edelmetall, in das Investoren oft investieren, um sich gegen Inflationsgefahren abzusichern, stieg um 0,6 Prozent auf 930,05 Dollar. Meldungen über Streiks in lateinamerikanischen Minen sorgten für steigende Preise bei einigen Basismetallen: Kupfer verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 8.590 Dollar die Tonne. Aluminium notierte mit 3.140 Dollar ebenfalls 0,8 Prozent im Plus.

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