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Ausstellerrekord auf Frankfurter Buchmesse

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7.272 Aussteller aus 113 Ländern sind auf der weltgrößten Bücherschau in Frankfurt verteten. Das "Gastland" Indien präsentiert sich mit 70 Autoren und rund 200 Verlagen.

Trotz des stagnierenden Branchenumsatzes in Deutschland werden sich auf der 58. Frankfurter Buchmesse von 4. bis 8. Oktober mehr Aussteller als je zuvor präsentieren. 7.272 Aussteller aus 113 Ländern werden auf der weltgrößten Bücherschau fast 400.000 Titel zeigen.

Asien-Boom
Insgesamt seien vier Prozent mehr Fläche gebucht worden als im Vorjahr, sagte Buchmessen- Direktor Juergen Boos am 2. Oktober wenige Stunden vor der Eröffnung. Besonders gewachsen ist die Zahl der asiatischen Teilnehmer. Auch kleine und mittlere Verlage aus Deutschland seien wieder stärker vertreten. 2.500 Veranstaltungen machten die Buchmesse zu "einem Kulturevent der Superlative". Gastland ist dieses Jahr Indien.

Buchhandel mit unterschiedlichen Signalen
Die wirtschaftlichen Signale aus dem Buchmarkt sind nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels "unterschiedlich". Die Händler hätten in diesem Jahr bislang 2,2 Prozent mehr verkauft. Sie befürchteten aber Einbrüche nach der Mehrwertsteuererhöhung, sagte der Vorsteher des Branchenverbands, Gottfried Honnefelder. So erwarteten einer Umfrage zufolge 30 Prozent der Buchhändler künftig schlechtere Umsätze, aber nur 20 Prozent gute oder bessere.

Urheberrecht in der Kritik
Bedroht fühlten sich Händler und Verleger durch die anhaltende Konzentration, durch die Digitalisierung des Buchmarkts und durch das Urheberrecht. Honnefelder kritisierte den Gesetzesentwurf als "skandalös". Die geplanten Veränderungen "gefährden die Arbeitsgrundlage von Autoren und Verlagen" und führten unweigerlich zu einem "Verlagssterben".

Verleger wollen Wüsten bekämpfen
Die Präsidentin der Internationalen Verleger-Union, Ana Maria Cabanellas, wies darauf hin, dass der überwiegende Teil der weltweit veröffentlichten Bücher aus Nordamerika, Europa und Asien kommt. Nur ein ganz geringer Teil stamme aus den arabischen Ländern, dem südlichen Afrika und Lateinamerika. Solche " Buchwüsten""gelte es zu bekämpfen. "Länder, die über keine florierende Buchkultur verfügen, sind in vieler Hinsicht gefährdet."

3.288 Aussteller allein aus Deutschland
Das größte Kontingent auf der Buchmesse stellt Deutschland mit 3.288 Ausstellern, gefolgt von Großbritannien (803) und den USA (676). China hat auf der diesjährigen Buchmesse seine Standfläche fast verdoppelt, Taiwan und Thailand legten um jeweils 40 Prozent zu. Das Gastland Indien präsentiert sich mit 70 Autoren und rund 200 Verlagen.

Alphabetisierungskampagne
Bereits am Montag hatte die Frankfurter Buchmesse eine Alphabetisierungskampagne gestartet. Zusammen mit Vertretern aus dem In- und Ausland will die Messe künftig unter dem Motto "LitCam" (Literacy Campaign) die weltweite Zusammenarbeit auf diesem Gebiet stärken. Zum Auftakt der Kampagne rief Prinzessin Laurentien von den Niederlanden die internationale Gemeinschaft auf, das Problem der Alphabetisierung ernst zu nehmen.

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