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BAWAG-Verkauf - ÖGB will schuldenfrei werden

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Der ÖGB soll laut ÖGB-Präsident Hundstorfer nach dem BAWAG-Verkauf schuldenfrei sein: "Lassen Sie sich überraschen."

ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer bestreitet, dass dem Gewerkschaftsbund auch nach einem Verkauf der BAWAG eine Überschuldung und damit Insolvenz droht: " Es werden wahrscheinlich keine Schulden überbleiben. Lassen Sie sich überraschen", so Hundstorfer.

"Wir sind nach österreichischem Gesellschaftsrecht nicht überschuldet, wenn es uns gelingt, die BAWAG gut zu verkaufen", betonte Hundstorfer im Klub der Wirtschaftspublizisten. Der Wertansatz der BAWAG findet sich jedenfalls in den Offerten wieder.

Optimismus beim ÖGB-Chef
Dass bei Hundstorfers Optimismus, die ÖGB-Schulden nach dem Bankverkauf los zu sein, der Umstand mitspielt, dass die BAWAG-Mutter AVB fast zur Hälfte der ÖGB-Stiftung gehört und deren Schulden damit also auch fast zur Hälfte nicht in der direkten ÖGB-Bilanz enthalten sind, wurde bestätigt. Über die Variante, die Stiftung in Konkurs zu schicken, würde zur Stunde nicht nachgedacht.

Hundstorfer: "Wir haben keine Konzernbilanz, denn wir sind kein Konzern." "In der ÖGB-Bilanz findet sich daher nur ein Teil der Schulden. Im Endeffekt steht der ÖGB für alle Schulden gerade" , so Hundstorfer. Weiterhin nicht in die ÖGB-Gestion eingerechnet wird GPA-Stiftungsvermögen. Das wird laut Hundstorfer auch nie Teil des ÖGB-Vermögens sein.

Interessenten ausgesiebt
Dass es alle Bieter der unverbindlichen Angebotsrunde für die BAWAG in die zweite Runde geschafft hätten, bezeichnete Hundstorfer als "schlichtweg falsch". Es seien viele bereits ausgeschieden worden. Ausgesiebt worden seien seit den ersten Interessensbekundungen nicht nur Einzelunternehmen, sondern auch Konsortien, bestätigte Hundstorfer.

Bieterzahl: "Sie brauchen zwei Hände"
Wie viele Angebote von wem eingegangen sind, verriet Hundstorfer im Detail weiter nicht. Zur Zahl formulierte er: "Sie brauchen zwei Hände", um danach zu präzisieren: "Man komme mit zwei Händen aus". " Wir sind gut unterwegs in diesem Verkaufsprozess", wurde bekräftigt.

Hundstorfer verhehlte nicht, dass er gegen einen Verkauf der BAWAG an reine " Heuschrecken" ist. Gegen eine Teilnahme von Finanzinvestoren (auch Hedge Fonds) in Konsortien gibt es aber wenig einzuwenden, zumal es ja um einen " höchstmöglichen Verkaufspreis" gehe.

Das vom ÖGB mit dem BAWAG-Verkauf beauftragte Investmenthaus Morgan Stanley will wie berichtet bis Jahresende verkaufen. Hundstorfers persönlicher Zieltermin ist der späte Jänner. "Ich will das vor dem Bundeskongress am 23./24. Jänner erledigt haben". Das wäre für einen Neustart des ÖGB nicht schlecht.

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