Angesichts der Finanzsituation der AUA ist für die Lufthansa die „Eintrittswahrscheinlichkeit“ einer Pleite schwer abschätzbar, heißt es im Angebot.
Ihre Jahresbilanz 2008 wird die AUA eine Woche früher präsentieren als geplant, pikanterweise am Freitag, dem 13. März. Dann werden die tiefroten Zahlen auf den Tisch gelegt, insgesamt rechnen Brancheninsider mit 400 bis 450 Mio. Euro minus.
Erst vor Kurzem hatte die angeschlagene Airline mitgeteilt, dass allein der operative Verlust für 2008 und Jänner 2009 bereits die Hälfte des Grundkapitals (264 Mio. Euro) erreicht hat. Das Geschäft läuft schlecht, wie überall in der Luftfahrt brechen auch bei der AUA die Passagierzahlen ein.
Gefahr für Lufthansa-Deal
Immer häufiger steht das Wort
Pleite im Raum, der AUA-Vorstand sagt freilich, die Gefahr einer Insolvenz
bestehe derzeit nicht. Legt die AUA eine Bruchlandung hin, würde der
rettende Deal mit der Lufthansa platzen: In ihrem formalen Angebot an die
AUA-Streubesitz-Aktionäre hielten die Deutschen letzte Woche fest, dass sie
die österreichische Fluglinie im Pleitefall nicht übernehmen werden.
Angesichts der aktuellen finanziellen Situation der AUA sei die
„Eintrittswahrscheinlichkeit“ eines Konkurses derzeit schwer abzuschätzen,
heißt es in dem Angebot.
Brüssel prüft
Das Okay der EU zum Lufthansa-Deal ist
noch ausständig. Derzeit prüft die Brüsseler Behörde, nach Protesten der
Mitbewerber gegen die staatliche Mitgift für die AUA in Höhe von 500 Mio.
Euro wird mit Auflagen gerechnet. Die dramatische finanzielle Situation der
AUA dürfte den Genehmigungsprozess nach Ansicht von Insidern beschleunigen.
Aktie bleibt unten
Die AUA-Aktie ging zwar nach Eintreffen des
offiziellen Lufthansaangebots Ende letzter Woche steil rauf, seither dümpelt
sie aber um die 3,84 Euro dahin, also weit unter dem Angebotspreis von 4,49
Euro.