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BIP-Wachstum über drei Prozent

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Österreichs Konjunktur wächst 2006 stärker als vorhergesehen,die Weltkonjunktur schwächt sich 2007 leicht ab.

Der Konjunkturaufschwung hat voll eingesetzt: Österreichs Wirtschaft soll heuer so stark wachsen wie seit sechs Jahren nicht mehr, nämlich real um 3,1 Prozent. Das ist um einen halben Prozentpunkt mehr, als das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo und IHS noch im Sommer angenommen haben.

Höhere Prognosen für Österreich
Auch für 2007 haben die Institute am Freitag ihre Prognose erhöht: Hier rechnen sie nun mit 2,5 bzw. 2,3 Prozent Wachstum. Gedrosselt wird die Dynamik kommendes Jahr wegen der Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland und geringeren Exportimpulsen auch infolge der schwächeren Weltwirtschaft. Auch die Arbeitslosigkeit soll durch die positive Konjunktur und ausgedehnte Schulungsmaßnahmen leicht sinken.

Weltwirtschaft wächst langsamer
Die Weltwirtschaft dürfte sich 2007 auf ein Wachstum von 4,5 Prozent abschwächen, nimmt das Wifo an. Heuer wächst sie voraussichtlich noch um 5 Prozent, wobei das Wachstum alle bedeuteten Wirtschaftsräume erfasst - neben den USA und Südostasien nun auch Japan und den Euro-Raum.

Das IHS sieht die US-Wirtschaft heuer mit 3,25 Prozent wachsen und 2007 mit 2,75 Prozent. Das BIP im Euroraum dürfte heuer um 2,5 Prozent steigen, 2007 dann um 2 Prozent. In Deutschland dürfte sich das Wachstum - auch wegen der dortigen Mehrwertsteuererhöhung - von 2 1/4 auf 1 1/2 Prozent abschwächen. Von den Ölpreisen seien bisher kaum negative Effekte auf die globale Wirtschaft ausgegangen, so das IHS.

BIP 2006 gut abgesichert
Für heuer sei die BIP-Prognose für Österreich gut abgesichert, so das IHS. Für 2007 bestünden aber beträchtliche Prognoserisiken. Ein "Aufwärtsrisiko" stelle die Verstetigung des Aufschwungs in Europa, vor allem Deutschland, dar. Zu den negativen Prognoserisiken zählten eine stärkere US-Abschwächung, aber auch Probleme in Deutschland, die das Wachstum in Europa spürbar dämpfen könnten. Eine kräftige Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar würde die Aussichten für das Wachstum im Euroraum verschlechtern, vor allem in Deutschland.

Konsum wächst verhalten
Der Konsum wächst heuer nur verhalten - vor dem Hintergrund einer nur mäßigen Zunahme der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und eines Anstiegs der Sparquote. 2007 soll sich das Wachstum über den Durchschnitt der vergangenen Jahre beschleunigen, nimmt das Wifo an, aber hinter dem Tempo in einem üblichen Konjunkturaufschwung zurückbleiben. 2005 hat sich der Konsum der privaten Haushalte real um 1,7 Prozent ausgeweitet, heuer dürften es 1,9 Prozent sein, 2007 dann 2,1 Prozent.

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