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China entscheidet Euro-Schicksal

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Der Iran will nun im Außenhandel den Dollar durch den Euro ersetzen. Ob der Euro die neue Weltwährung wird hängt aber von China ab.

Seit der Einführung des Euro hat der amerikanische Dollar immer mehr an Bedeutung verloren. Zwar ist der Dollar laut einer Studie immer noch die Währungsreserve Nummer eins, aber dies könnte sich ändern. Wie "Spiegel Online" berichtet, sinkt der Anteil der Dollar-Reserven kontinuierlich. Im Jahr 1999 lag der Dollar-Anteil noch bei rund 70 Prozent. Heute sind es noch 66 Prozent aller Devisen-Reserven. Der Euro hält bei 25 Prozent.

China entscheidet Euro-Schicksal
Entscheidend für den Aufstieg des Euro zur Weltwährung ist die weitere Währungspolitik Chinas. Das Land hat mit rund 1 Billion Dollar den größten Anteil an den Wähungsreserven. Zur Zeit ist der chinesische Yuan noch an den Dollar gekoppelt. Solange das so bleibt, werden auch andere asiatische Staaten ihre Dollar-Reserven aufbauen. "Die zukünftige chinesische Währungspolitik könnte damit zum Zünglein an der Waage für die weitere Bedeutung des Euro als Reservewährung werden", zitiert der "Spiegel" Experten der DZ-Bank.

Öl und Politik
Die meisten Rohstoff-Geschäfte werden mit dem Dollar getätigt. Aber auch ihr gibt es erste Anzeichen für einen Wechsel. Denn die politische Auswirkungen der Bush-Regierung, bewegen immer mehr Länder zu einem Umdenken. Der Iran will nun zum Beispiel im Außenhandel und bei seinen Auslandsguthaben den US-Dollar durch den Euro ersetzen.

Insbesondere die Einnahmen durch den Ölhandel sollten in der europäischen Einheitswährung kalkuliert werden, sagte der iranische Regierungssprecher Gholam Hossein Elham. Damit solle die Abhängigkeit von der US-Währung beendet werden. Auch die Grundlage für die Berechnung des Staatshaushaltes wird nach den Worten Elhams zur Zeit geändert. Der Erdölexport macht etwa 80 Prozent der iranischen Deviseneinnahmen aus.

Euro statt Dollar
"Die Regierung hat die Zentralbank angewiesen, den Dollar durch den Euro zu ersetzen, um die Probleme der Regierungsorgane im internationalen Handel und bei Warenkreditbriefen zu begrenzen", fügte Elham hinzu. Damit bezog sich der Regierungssprecher implizit auf wachsende Schwierigkeiten des Iran, Verträge im Ausland zu schließen. Die Vereinigten Staaten üben zunehmend Druck auf Banken aus, nicht mehr mit iranischen Kunden zu handeln.

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