Mit fünf Mrd. Euro vom Staat wurden rund 2 Mio. Autos ersetzt.
Der Fünf-Milliarden-Etat Deutschlands für die Verschrottungsprämie ist aufgebraucht. Rein statistisch sind damit rund zwei Mio. Altautos verschrottet und durch neue ersetzt worden. Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn teilte am Mittwoch mit, um 10.14 Uhr sei der letzte Antrag gestellt worden. Fachleute gehen nun davon aus, dass die Autobauer erst recht mit hohen Rabatten um die Kundschaft werben werden.
Positive Bilanz
Die Bilanz des BAFA zur sogenannten Abwrackprämie
fiel positiv aus: "Die Umweltprämie hat sich zu einer effektvollen Stütze
zur Stabilisierung der deutschen Konjunktur entwickelt. Sie zählt mit zu den
bisher wirksamsten Maßnahmen des Konjunkturpakets II", erklärte
BAFA-Präsident Arnold Wallraff. 15.000 weitere Antragsteller können ab
Donnerstag (09.00 Uhr) unter www.ump.bafa.de einen Online-Antrag stellen und
sich damit für die Warteliste registrieren. Anschließend wird das
Online-Portal geschlossen.
Wer sich dort einträgt, kann noch zum Zuge kommen, falls bereits gestellte Anträge abgelehnt werden und damit wieder Mittel frei würden. "Sollten nachträglich keine Mittel mehr frei werden, erhalten die Antragsteller einen Ablehnungsbescheid", schrieb das Wirtschaftsministerium.
Ansturm bis zuletzt
Der Ansturm auf die Prämie hielt bis zuletzt
an. Um 07.30 Uhr war noch Geld für 4.382 Anträge da, Montagmittag hatten
noch knapp 38.000 Antragsteller eine Chance auf die 2.500 Euro Prämie.
Rabattflut
Wer nicht zum Zuge kam, kann sich nach
Experteneinschätzung aber auf weiterhin hohe Rabatte in Deutschland
einstellen: Der Professor für Automobilwirtschaft an der Universität
Duisberg-Essen, Ferdinand Dudenhöffer, erwartet in nächster Zeit eine
regelrechte Rabattflut. Es werde sehr schwer werden, "dem deutschen
Autokäufer zu sagen, dass ein neuer Golf 'nur' mit 30 Prozent Rabatt oder
gar 20 Prozent Rabatt gekauft werden kann".
Lafontaine fordert
Derweil forderte Linken-Chef Oskar Lafontaine
nach dem Auslaufen der Verschrottungsprämie ein drittes Konjunkturpaket, das
vor allem Geringverdiener stützen solle. Lafontaine kritisierte, die
deutsche Bundesregierung habe bisher kein Konzept vorgelegt, wie sie dem
Nachfrageausfall nach dem Ende der Abwrackprämie begegnen wolle. Das sei
angesichts von 90.000 in der Branche bedrohten Arbeitsplätzen
unverantwortlich.