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Deutschland greift bwin an

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Der österreichische Wettanbieter bwin (vormals Betandwin) bestätigte heute Anhörungen zum Entzug der Konzession durch die deutschen Bundesländer. Auch eine Schadensersatzklage in der Höhe von 500 Mio. Euro sei bereits in Vorbereitung.

Angeführt wird die Allianz gegen das an der Wiener Börse notierte Unternehmen von Sachsen, wo die lokale bwin-Tochtergesellschaft bereits im Juli eine Untersagungsverfügung erhalten hatte. Der Kurs von bwin ist seit Monaten im Fallen, heute zu Börseneröffnung gab er um 30 Prozent nach.

"Man spricht nicht mit uns"
Pressesprecherin Karin Klein gegenüber oe24.at: „Man redet nicht mit uns, wir wissen genauso viel wie Sie. Der sächsische Innenminister ist nicht zu einer Stellungnahme bereit. Nachdem ein amerikanischer Aktionär bereits eine 500 Mio. Euro Klage vorbereitet, gehe ich davon aus, dass nicht viel passieren wird. Schließlich haben wir im Oktober 2001 erneut vom höchsten deutschen Zivilgericht Recht bekommen, auch die Untersagungsverfügung für die Verwendung des bwin-Logos auf Werder Bremen-Dressen wurde zurückgenommen, für 1860 München läuft das Verfahren noch. Europaweit geht der Trend eindeutig zur Liberalisierung des Online-Wettmarkts.“

Die österreichische bwin AG ist mit 50 Prozent an dem sächsischen Ableger beteiligt, der mit einer Gewerbeerlaubnis aus der ehemaligen DDR agiert und deutsche Wetteinsätze vermittelt. Der Konzessionsentzug soll bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Dresden bekannt gegeben werden. Das Land Sachsen will sich darauf berufen, dass das deutsche Bundesverfassungsgericht Ende März in einem Grundsatzurteil ein staatliches Wettmonopol unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig erklärt hatte.

Auch Wetteilnahme untersagt
Dem Glücksspielkonzern soll ferner verboten werden, via Internet Wetteinsätze aus Deutschland anzunehmen, berichtet die " Süddeutsche Zeitung" (SZ) in ihrer Mitttwochausgabe. Das Innenministerium in Dresden teilte auf SZ-Anfrage mit, man habe der in Sachsen ansässigen deutschen Tochtergesellschaft von bwin bereits im Juli eine "Untersagungsverfügung angekündigt" und prüfe nun die nächsten Schritte.

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