Weil der Immomarkt in Osteuropa zusammengebrochen ist, haben die Unternehmer Hanno und Erwin Soravia akute Liquiditätsprobleme.
Dass es im Firmenreich der Brüder Hanno und Erwin Soravia an allen Ecken und Enden kracht, macht schon länger die Runde. Sorgenkind ist vor allem die Immobiliensparte des Soravia-Konzerns – schließlich befindet sich rund die Hälfte der Projekte in Osteuropa, wo die Märkte komplett zusammengebrochen sind.
420 Mio. Euro Schulden
Um die Geschäfte stabil weiterführen zu
können, brauchen die Soravias schnell 20 Mio. Euro zur
Liquiditätssicherung, berichtet das Magazin trend. Immerhin belaufen sich
die Gesamtverbindlichkeiten der Gruppe auf 420 Mio. Euro, wovon rund 350
Mio. auf den Immobilienbereich entfallen. Das rasch benötigte
20-Mio.-Euro-Paket werde gerade geschnürt, bestätigt Erwin Soravia.
Mindestens die Hälfte werde von der Gruppe selbst kommen, über den Rest
verhandele man mit den Gläubigerbanken.
Hilton ganz an RZB
Schon vor einem Jahr hatten die Soravias 75 %
des Wiener Hilton-Hotels an die RZB verkauft. Das war – am Höhepunkt der
Immokrise – bereits als Notverkauf interpretiert worden. Jetzt sollen auch
die verbliebenen 25 % an die RZB abgegeben werden, was „mindestens einen
zweistelligen Millionenbetrag“ bringen soll.
Verkäufe
Heuer haben die Brüder bereits einige Beteiligungen
versilbert, etwa den 44-%-Anteil an dem von ihnen entwickelten Büropark Town
Town in Wien-Erdberg und die Anteile an der Kindererlebniswelt Minopolis,
die Millionen versenkte. Zuletzt wurde Ende November der Verkauf der
bulgarischen Mineralwasserfirma Devin für über 12 Mio. Euro fixiert. Nicht
zur Disposition steht die Cash Cow der Gruppe, die 26-%-Beteiligung am
Auktionshaus Dorotheum.
Neue Projekte
Die Unternehmerlaune lassen sich Hanno Soravia (49)
und sein 7 Jahre jüngerer Bruder Erwin keinesfalls verderben. Gemeinsam mit
Partnern sind neue Projekte in der Pipeline – darunter die Entwicklung des
ehemaligen Hauptzollamts, eine Seniorenresidenz im 8.Wiener Bezirk und ein
Radisson-Hotel in Belgrad.