Die Doha-Runde in Genf könnte den Durchbruch bei den Verhandlungen bringen. Die USA fordern Bewegung.
Zur entscheidenden Sitzung über die Rettung der seit 2001 laufenden Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels sind am Montag Vertreter der Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf zusammengekommen. Bis Ende der Woche wollen sie für den Agrar- und Industriegüterbereich eine Lösung finden, um die seit sieben Jahren immer wieder festgefahrenen Verhandlungen doch noch zu einem Ende bringen zu können.
Vor allem die ärmsten Entwicklungsländer sollen davon profitieren, dass sie ihre Agrarprodukte aber auch Waren besser auf dem Weltmarkt vertreiben können. Während die großen Schwellenländer wie China, Brasilien oder Indien von den Industrieländern erwarten, dass sie ihre hohen Agrarsubventionen abbauen, fordern diese besseren Zugang und niedrigere Zölle für ihre hochwertigen Industrieprodukte wie Maschinen und Autos in diese Länder.
USA fordern Bewegung
Zu Beginn der Gespräche haben die USA die
großen Schwellenländer zu Zugeständnissen aufgefordert. Um ein tragfähiges
Ergebnis zu erzielen, müsse es eine erhebliche Ausweitung des Zugangs zu
Landwirtschafts-, Industrie- und Dienstleistungsmärkten geben, sagte die
US-Handelsbeauftragte Susan Schwab am Montag in Genf. Dies betreffe
insbesondere die Interessen der Schwellenländer.
Die USA seien ihrerseits zur Kürzung von Agrarsubventionen bereit und stünden hinter der "Doha-Runde", bekräftigte Schwab. Am Montag begannen in Genf einwöchige Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) über die seit 2001 laufende "Doha-Runde" zur Liberalisierung des Welthandels. Mit dem Abkommen sollen weltweit Zölle und andere Handelsschranken abgebaut werden, um den Entwicklungsländern bessere Chancen am Weltmarkt zu verschaffen und der globalen Wirtschaft einen Schub zu geben. Europa und die USA sollen dafür ihre Agrarmärkte öffnen, die Schwellenländer Asiens und Lateinamerikas Importe von Industriegütern und Dienstleistungen erleichtern.
Die EU-Kommission verhandelt für die Europäische Union, es sind aber auch die einzelnen EU-Mitgliedstaaten vertreten.