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VW-Konzern vor Mega-Umbau

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Der VW-Konzern steht vor dem größten Umbau seit Jahren. Die Aufteilung in Volkswagen und Audi soll abgeschafft werden.

Europas größter Autobauer Volkswagen steht vor einem grundlegenden Umbau. Der neue Konzernchef Martin Winterkorn stellte dem wichtigen Präsidium des VW-Aufsichtsrats am Mittwoch in Wolfsburg die geplanten neuen Strukturen vor. Die Entscheidungen sollen am Donnerstag bei der Sitzung des kompletten Aufsichtsrats fallen. Die Zukunft von VW-Markenchef Wolfgang Bernhard ist nach wie vor unklar. In der Branche wird aber damit gerechnet, dass es noch in dieser Woche Klarheit gibt.

Neue Struktur
Künftig soll es dem Vernehmen nach im VW-Konzern eine Premiumgruppe mit Audi, Bentley, Bugatti und Lamborghini geben sowie eine Gruppe für das Massengeschäft mit Volkswagen, Seat und Skoda. Bislang teilt sich das Pkw-Geschäft in die Markengruppen Volkswagen und Audi auf. Mit dem Umbau sollen Synergien zwischen den Marken besser gehoben werden.

Bernhard ist unbestätigten Medienberichten zufolge von Winterkorn im Zuge des geplanten Umbaus der Posten des Konzerns-Produktionsvorstands angeboten worden. Bernhard habe jedoch abgelehnt und wolle VW verlassen, wenn er die uneingeschränkte Zuständigkeit für die Kernmarke aufgeben müsse.

Porsche größter Aktionär
Im sechsköpfigen VW-Aufsichtsratspräsidium sitzen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sowie IG Metall-Chef Jürgen Peters, der VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh und dessen Stellvertreter Bernd Wehlauer. Größter VW-Aktionär ist Porsche vor dem Land Niedersachsen.

Winterkorn-Vertraute kommen
Der frühere Audi-Chef Winterkorn bringt dem Vernehmen nach eine Reihe von Vertrauten aus Ingolstadt mit nach Wolfsburg. Dazu zählt etwa Audi-Desingchef Walter de Silva. Auch die wichtigsten Positionen in der Kommunikation dürfte Winterkorn mit Audi-Leuten besetzen.

Winterkorn ist seit Anfang Januar VW-Konzernchef. Er löste Bernd Pischetsrieder ab. Dessen unfreiwilligen Abgang soll vor allem der mächtige Aufsichtsratschef Piëch betrieben haben, der nicht mehr mit der Arbeit Pischetsrieders zufrieden war. Winterkorn dagegen gilt als Piëch-Vertrauter.

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