Geld

Endlich fallen die Preise

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Entlastung für die heimischen Haushaltskassen: Die Preislawine ist gestoppt, jetzt purzeln die Preise in ganz Österreich deutlich.

Monatelang hielten die rasanten Preissteigerungen das Land in Atem, jetzt kommt eine erste Entwarnung: Seit 15 Monaten stiegen die Preise in Österreich nicht mehr so langsam wie im November. Und Wirtschaftsexperten sind sicher: „Die Inflation wird auch in den kommenden Monaten weiter deutlich sinken“, erklärt Josef Baumgartner vom Wirtschaftsforschungsinstitut.

Schlechte Konjunktur lässt Preise purzeln
Grund für die fallenden Preise ist die aktuelle Wirtschaftslage. „Durch die Konjunkturverschlechterung ist die Nachfrage weltweit gesunken und dadurch die Preise deutlich gefallen. Derzeit profitieren die Menschen von der angespannten Finanzlage“, so Ulrich Schuh vom Institut für Höhere Studien im Gespräch mit ÖSTERREICH. Besonderes Zuckerl fürs kommende Jahr: Mit den guten Lohnabschlüssen wird die Kaufkraft noch einmal deutlich gesteigert werden, jeder Österreicher profitiert so also doppelt.

Milch und Butter günstiger
Spürbare Entlastung gibt es besonders bei den Lebensmitteln. Hier gab es nicht nur bessere Ernten, auch die internationale Nachfrage nach und die Spekulationen mit agrarischen Produkten gingen stark zurück. Nur mehr um 4,3 Prozent stiegen hier im November im Vergleich zum Vorjahr die Preise, und: Einige Produkte wurden gar um ein Drittel billiger.

So kosten Mandarinen heuer um 30 Prozent weniger als im Vorjahr, Zwiebeln wurden um 27 Prozent, Butter um 16 Prozent, Gurken um 14 Prozent günstiger. Und selbst für Vollmilch zahlt man heuer 6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Energiepreise fallen
Weitere deutliche Preisrückgänge sind auch auf dem Energiemarkt zu beobachten: Seit den Rekord-Preisen im Sommer müssen Autofahrer an den Tankstellen immer weniger tief in die Tasche greifen. Im Vorjahresvergleich purzelten die Kosten für Super um 12 Prozent, Benzin kostet 11 Prozent und Diesel zwei Prozent weniger.

Gaspreis sinkt
„Durch die fallenden Rohölpreise wird es auch bei den Haushaltskosten zu deutlichen Entlastungen kommen“, erklärt Wirtschaftsexperte Baumgartner. So soll bereits Anfang kommenden Jahres beispielsweise der Gaspreis bei zahlreichen Unternehmen deutlich nachlassen (siehe rechts).

Internet 10 Prozent billiger
Ebenfalls im Sinkflug: Die Preise für Nachrichtenübermittlung. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Grundentgelt für Mobiltelefone um fünf Prozent zurück, fürs Internet zahlt man heuer zehn Prozent weniger.

Auch für Reisen ins In- und Ausland zahlt man deutlich weniger als noch im Oktober. Städteflüge wurden so um ein Viertel günstiger, Flugtickets sind um neun Prozent, Vier-Sterne-Hotels um 7 Prozent billiger als im Oktober zu buchen.

Inflation bleibt niedrig
Besonders erfreulich: Zumindest vorerst scheint die Preislawine gestoppt, der Sinkflug der Preise wird auch in den kommenden Monaten anhalten. „Bereits für Dezember rechnen wir mit einer Inflationsrate unter zwei Prozent“, ist sich Wirtschaftsexperte Schuh sicher. Und für das kommende Jahr erwartet das Wifo eine Inflationsrate von nur mehr einem bis eineinhalb Prozent.

Was alles billiger wurde:

Mandarinen

–30%

Zwiebeln

–27%

Butter

–16%

Gurken

–14%

Super

–12%

Karfiol

–11%

Benzin

–11%

Internetentgelt

–10%

Vollmilch

–6%

Grundentgelt Handy

–5%

Diesel

–2%

Neuwagen

+2%

Heizöl

+3%

Eier

+3%

Käse

+3%

Kfz-Reparatur

+4%

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