Nach dem Kurseinbruch des Dollars ist der Ölpreis weiter kräftig in die Höhe gestiegen. Eine Entwicklung, die noch weiter anhalten soll.
Die Ölpreise sind am Mittwoch nach einem neuen Kurseinbruch des US-Dollar kräftig gestiegen. Im Nachmittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI mit Auslieferung im Mai 102,35 Dollar (65,15 Euro) und damit 1,11 Dollar mehr als am Vortag. Ähnlich stark legte auch der Preis des Rohöls der Nordseesorte Brent zu. An der Börse in London wurde das Fass bei 101,51 Dollar gehandelt und damit 92 Cent höher als am Vortag.
Deutlicher Preissprung
Experten machten einen neuen Kursrückgang
des US-Dollar für den deutlichen Preissprung an den Ölmärkten
verantwortlich. Am Vormittag war der Kurs des Euro im Handel mit der
US-Währung nach einer Rede des Präsidenten der Europäischen Zentralbank
(EZB), Jean-Claude Trichet, massiv gestiegen. Die Aussagen von Trichet
würden nicht wie erhofft auf eine Zinssenkung in der Eurozone hindeuten,
hieß es von Experten, die damit die Kursverluste beim Dollar erklärten.
Anhaltendes Hoch
Experten der Commerzbank sehen einen direkten
Zusammenhang zwischen der Entwicklung an den Ölmärkten und an den
Devisenmärkten. Die Dollar-Schwäche werde die Ölpreise auch in den kommenden
Tagen weiter über der Marke von 100 Dollar halten, schätzen die Fachleute
der Commerzbank. Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich der Fokus der
Anleger an den Ölmärkten aber auf die neusten Daten zu den Ölreserven in den
USA richten. Allgemein erwarten Experten einen Anstieg der Lagerbestände an
Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt.
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am Vortag leicht gestiegen. Wie das OPEC-Sekretariat am Mittwoch in Wien mitteilte, kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag 96,20 US-Dollar und damit fünf Cent mehr als am Montag.