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EU-Wachstum höher als erwartet

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Die EU-Kommission erwartet 2006 für die gesamte EU ein Wachstum um 2,8 Prozent, um 0,5 Prozent mehr als noch im Frühjahr vorhergesagt.

Die EU-Kommission hat angesichts besonders guter Wirtschaftsdaten im ersten Halbjahr die Konjunkturaussichten der Eurozone und der gesamten EU für 2006 und 2007 neuerlich nach oben revidiert. 2007 und 2008 rechnet Brüssel in der vorgelegten Herbstprognose aber nach wie vor mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Grund dafür sind das voraussichtlich moderatere Wachstum der Weltwirtschaft und die Budgetmaßnahmen in Deutschland, allen voran die Mehrwertsteuererhöhung.

Moderates Wachstum 2007/08
2006 wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der gesamten EU laut Herbstprognose um 2,8 Prozent wachsen, um 0,5 Prozentpunkte stärker als noch in der Frühjahrsprognose vorhergesagt. Für 2007 erwartet die EU-Kommission nun ein Wachstum von 2,4 Prozent, statt 2,2 Prozent im Mai. 2008 soll die EU-Wirtschaft ebenfalls um 2,4 Prozent zulegen.

Eurozone bei 2,6 Prozent
In der Eurozone rechnet die EU-Kommission für 2006 mit einem BIP-Wachstum von 2,6 Prozent, statt 2,1 Prozent in der Frühjahrsprognose. Für 2007 geht die Brüsseler Behörde von einem Wachstum von 2,1 Prozent statt 1,8 Prozent aus, für 2008 wird in der Euro-Zone ein BIP-Wachstum von 2,2 Prozent erwartet.

Privater Konsum erhöht Wachstums-Prognose
Das Wachstum in der EU werde vor allem durch kräftige Binnennachfrage sowie eine Beschleunigung bei den Investitionen getrieben. Auch der private Konsum sollte sich angesichts der stärker als bisher prognostizierten Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter beschleunigen, erwartet die Brüsseler Behörde.

Rückgang der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenrate wird laut Prognose 2006 auf 8,0 Prozent sinken nach 8,8 Prozent 2005. Für 2007 bzw. 2008 rechnet die EU-Kommission mit einem Rückgang auf 7,6 bzw. 7,3 Prozent. In der Eurozone werden die Arbeitslosenraten mit 7,7 bzw. 7,4 Prozent leicht höher als in der Gesamt-EU liegen.

Energiepreise steigern Inflation
Die Inflation wird in der EU 2006 nicht zuletzt wegen der gestiegenen Energiepreise mit 2,3 Prozent das 5. Jahr in Folge über der für Preisstabilität angestrebten Grenze von zwei Prozent liegen. Eine wirkliches Durchschlagen der Ölpreise auf andere Preise ist aber laut EU-Kommission nach wie vor nicht festzustellen. Auch für 2007 geht die EU-Kommission von einer Jahresinflationsrate von 2,3 Prozent aus, vor allem wegen der deutschen Mehrwertsteuererhöhung. Erst 2008 soll sie auf 2 Prozent zurückgehen.

Rückgang der öffentlichen Verschuldung
Positiv wirkt sich laut Prognose auch die besser als erwartete Situation der öffentlichen Haushalten in den Mitgliedstaten aus. Die Kommission rechten in den nächsten beiden Jahren mit Rückgang der öffentlichen Verschuldung von 63,3 Prozent in 2005 auf 61,4 Prozent in 2007 und 60,4 Prozent in 2008. Das Defizit der EU sollte von heuer 2 Prozent auf 1,6 Prozent 2007 und 1,4 Prozent 2008 zurückgehen.

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