08. Mai 2008 16:18
"Meine Botschaft an die Unternehmen ist klar: entweder sie handeln jetzt,
oder wir werden handeln," sagte EU-Verbraucherschutzkommissarin Megelna
Kuneva am Donnerstag in Brüssel. Es gehe nicht an, "dass jeder dritte
Verbraucher, der online ein Flugticket bucht, geschröpft, irregeführt oder
verwirrt wird", so die Kommissarin. Die Namen der "schwarzen Schafe" wurden
- entgegen früheren Ankündigungen - aus rechtlichen Gründen neuerlich nicht
genannt.
Die Brüsseler Behörde hat in den vergangenen Monaten bei stichprobenartigen
Untersuchung festgestellt, dass es auf etwa einem Drittel Homepages von
Airlines und Reiseveranstaltern Verstöße gegen die Pflicht zur korrekten
Preisangabe bzw. das Verbot irreführender Werbung oder unfairer
Vertragsbedingungen gibt. Geprüft wurden 386 Websites in 13 Ländern, auf 137
gab es Probleme, die zu mehr als 50 Prozent mittlerweile behoben wurden.
Keine Beanstandungen in Österreich
In Österreich wurden auf
den 20 geprüften Webseiten von Reisebüros und Fluglinien keine
Gesetzesverstöße festgestellt, nicht zuletzt weil die
Bruttopreisauszeichnung - das häufigste Manko bei der Ticketsuche im Web -
seit 2006 gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Kommission führt die
Null-Fehlerquote aber auch auf die eher grobe Prüfung zurück, die die
österreichischen Behörden durchgeführt haben.
Die Beteiligung der EU-Staaten an der Stichprobenuntersuchung ist
freiwillig, die konkreten Prüfungen führen die nationalen Behörden durch.
Ihnen obliegt es auch, die Informationen - mehr oder weniger detailliert -
nach Brüssel zu melden und die Unternehmen aufzufordern, eventuelle Verstöße
zu korrigieren und notfalls Strafen zu verhängen oder die Internetseite
sogar zu schließen.