Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch einheitlich und deutlich im Minus geschlossen.
Die größten Abschläge mussten die Börsen in Wien (minus 3,48 Prozent), Brüssel (minus 3,18 Prozent) und Zürich (minus 2,61 Prozent) verzeichnen.
Auslöser Ölpreis und Euro-Kurs
Die Rekordstände beim
Ölpreis und Euro-Dollarkurs ließen die europäischen Börsen am Mittwoch
einheitlich mit großen Verlusten schließen. Auch die von der US-Notenbank
gesenkte US-Wachstumsprognose für 2008, die Sorgen um die US-Kreditkrise
sowie der schwache US-Börsenstart vor dem verlängerten "Erntedank"
Wochenende dämpften die Stimmung zusätzlich. Der Euro kletterte bis auf das
neue Rekordhoch bei 1,4856 Dollar, korrigierte dann aber wieder nach unten.
Der US-Ölpreis ist erstmals über die 99 Dollar-Marke auf 99,29 US-Dollar
gestiegen. Zuletzt löste sich der Ölpreis jedoch von diesem Niveau.
Große Verluste
Die Technologie-, die Rohstoff- und die
Autobranche verloren im Sektorenvergleich am stärksten. Es gab keine Branche
mit Gewinnen, sogar der am Vormittag im Plus gelegene Ölsektor gab die
Zuschläge wieder ab. Auch Finanzwerte wie Banken und Versicherungen gehörten
europaweit nicht zu den Lieblingen der Anleger. Societe Generale notierten
mit minus 5,92 Prozent auf 94,63 Euro, Credit Agricole sanken um 4,32
Prozent auf 21,25 Euro, ING Groep um 3,16 Prozent auf 24,53 Euro und BNP
Paribas verbilligten sich um 3,10 Prozent auf 68,66. Der Finanzkonzern
Fortis büßte um 4,64 Prozent auf 16,22 Euro ein. In der Schweiz verloren UBS
4,65 Prozent auf 48,20 Franken und Julius Bär Holding gaben 4,55 Prozent bei
85,05 Schweizer Franken nach.
Ahold verloren nach Drittquartalszahlen und ersten Analystenäußerungen 1,55 Prozent auf 9,51 Euro. Der niederländische Einzelhändler hatte zwar überraschend einen Nettogewinnanstieg auf 214 Mio. Euro erzielt, Analysten hatten mit nur 168 Mio. Euro gerechnet. Die Deutsche Bank senkte jedoch ihre Aktien-Einstufung unter Verweis auf Probleme in den USA von "Hold" auf "Sell", erhöhte das Kursziel aber von 8,20 auf 8,70 Euro.
Lufthansa und AirFrance im MInus
Die französische
Fluggesellschaft Air France KLM (minus 4,20 Prozent auf 22,11 Euro) und die
Deutsche Lufthansa (minus 2,55 Prozent auf 17,18 Euro) könnten nach einem
Pressebericht ein Übernahmeangebot für Iberia (minus 1,72 Prozent auf 3,43
Euro) in Höhe von 4,10 oder 4,20 Euro pro Aktie abgeben. Einem anderen
Pressebericht zufolge denkt die britische Fluggesellschaft British Airways
(minus 3,58 Prozent auf 322,75 Britische Pence) darüber nach, den Anteil von
Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) (minus 2,43 Prozent auf 16,08 Euro)
an dem spanischen Branchenkollegen zu übernehmen.