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Explosionsartiger Anstieg bei Privatinsolvenzen

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Während die Insolvenzen bei Firmen leicht rückläufig sind, gab es bei den Privatpleiten im Halbjahr einen starken Anstieg.

Die Firmeninsolvenzen sind im ersten Halbjahr 2008 um 3,4 Prozent von 3.323 in den ersten sechs Monaten 2007 auf nunmehr 3.209 betroffene Unternehmen leicht zurückgegangen. Dagegen ist die Zahl der Privatinsolvenzen im Vergleichszeitraum um 12,7 Prozent von 4.310 auf 4.858 regelrecht explodiert, geht aus der Halbjahresstatistik der Creditreform hervor. Damit hat sich die Zahl aller Insolvenzen um 5,7 Prozent von 7.633 auf 8.067 erhöht.

Managementfehler
Bei den Unternehmen sind die Insolvenzeröffnungen um 4,7 Prozent angestiegen (von 1.514 auf 1.585). Als Hauptinsolvenzgrund werden nach wie vor Managementfehler sowie Kapitalmangel angegeben. Den stärksten Zuwachs an Unternehmensinsolvenzen verzeichnete das Burgenland mit plus 40,7 Prozent (von 91 auf 128). Ein Plus gab es auch in Kärnten (+ 15,1 Prozent, von 199 auf 229), der Steiermark (plus 9,0 Prozent, von 401 auf 437) und in Oberösterreich (+ 0,5 Prozent, von 399 auf 401).

Rückgang in Salzburg
Den stärksten Rückgang bei den Firmeninsolvenzen gab es mit minus 15,9 Prozent in Salzburg (von 245 auf 206), gefolgt von Niederösterreich (- 14,8 Prozent, von 576 auf 491). In Tirol wurde ein Minus von 9,4 Prozent registriert (von 265 auf 240), in Wien ein Rückgang von 6,3 Prozent (con 1.022 auf 958), in Vorarlberg von minus 4,8 Prozent (von 125 auf 119).

An der Spitze: Dienstleistungen
Die mangels Masse abgewiesenen Konkursanträge gingen bei den Unternehmen um 10,2 Prozent zurück, und zwar von 1.809 auf 1.624. Bei den Privatinsolvenzen gab es hier einen Rückgang von 13,4 Prozent (von 663 auf 574).

Nach Branchen gegliedert führen bei den Insolvenzen nach wie vor unternehmensbezogene Dienstleistungen mit 792, allerdings gab es hier einen Rückgang um 195 oder 19,8 Prozent. An zweiter Stelle steht der Handel mit 634 Insolvenzen (minus 1,2 Prozent), gefolgt vom Bauwesen (506, plus 1,0 Prozent).

Angesichts des hohen Ölpreises und der Dollarschwäche dürfte es bezogen auf das Gesamtjahr aber wenig Entspannung geben, hatte es zuletzt beim Kreditschutzverband geheißen.

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