Die Autofahrerklubs kritisieren wieder einmal die Mineralölfirmen.
Rechtzeitig vor dem verlängerten Wochenende holen sich die Mineralölfirmen wieder ihren "Feiertagszuschlag", kritisiert der Autofahrerklub ARBÖ: Diesel im Durchschnitt um 1,5 Cent auf 1,016 Euro, Eurosuper um 1,3 Cent auf 1,111 Euro. "Vor langen Wochenenden und Ferienbeginnen wird hierzulande erhöht, egal ob diese Erhöhung oder ihr Ausmaß durch die Entwicklung in Rotterdam gerechtfertigt ist oder nicht", kritisiert der ARBÖ. Die Mineralölfirmen ihrerseits wehren sich gegen die Kritik.
Starker Anstieg
Zwar seien die Preis auch in Rotterdam gestiegen,
aber nicht so stark wie in Österreich. Seit dem 12. Oktober seien Diesel und
Eurosuper in Rotterdam um 8,6 Prozent bzw. 11,16 Prozent gestiegen, in
Österreich jedoch währungs- und steuerbereinigt um 11,1 Prozent bzw. um 13,9
Prozent.
"Obwohl diese Praktiken von einer breiten Phalanx aus ARBÖ, AK, ÖAMTC, Wettbewerbsbehörde und Wettbewerbskommission wiederholt angeprangert wurde, schaut die Politik einfach tatenlos zu, wie sich wenige Multis auf Kosten der Bevölkerung bereichern", kritisiert der ARBÖ.
Abends tankt man günstiger
Bestätigt hat sich bei einer
stichprobenartigen Erhebung der Preisentwicklung an Tankstellen durch den
ÖAMTC die gängige Preispolitik der Mineralölfirmen, morgens mit hohen
Preisen zu beginnen und diese im Verlauf des Tages leicht zu senken. Bis zu
sieben Cent war Kraftstoff dabei am Tagesende billiger als zu Tagesbeginn.
Üblicherweise betrugen die Preissenkungen drei Cent. Sowohl bei Diesel als
auch bei Benzin wurden die Preise in der Früh eher hoch, nämlich bis zu fünf
Cent höher als am Vorabend, angesetzt.
"Wer abends tankt, tankt günstiger", lautet das Fazit des ÖAMTC. Das würden bereits sechs von zehn Österreichern beherzigen. Überhaupt am günstigsten fährt demnach, wer abends am Wochenbeginn tankt.
Kein Ost-West-Gefälle mehr
Das klassische Ost-West-Gefälle
bei den Kraftstoffpreisen gibt es dagegen laut ÖAMTC nicht mehr. "Seit in
Salzburg ein Diskonter ausgezogen ist, um hohen Spritpreisen den Kampf
anzusagen, sind die Preise tatsächlich auch rings um dessen Standorte
konstant niedrig", berichtet der Autofahrerklub.
Der ÖAMTC erneut auch seine Forderung nach einer einheitlichen Preisauszeichnung an den Tankstellen. So sollten die Kraftstoffe auf den Anzeigetafeln einheitlich gereiht werden, nämlich in der Reihenfolge Diesel, Superbenzin und Normalbenzin, um auch schon beim Vorbeifahren einen Preisvergleich möglichen machen zu können. Auch sollte die Schriftgröße einheitlich sein.