Laut Internationaler Arbeitsorganisation sind vor allem die Sektoren Bau, Immobilien, Finanzen und Autoindustrie betroffen.
Die Krise an den Finanzmärkten wird nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation bis Ende nächsten Jahres weltweit 20 Millionen Arbeitsplätze vernichten. Die Zahl der Arbeitslosen wird auf 210 Millionen von jetzt 190 Millionen steigen und damit erstmals über die 200-Millionen-Marke klettern.
Bau, Immo, Finanz und Auto
Besonders betroffen sind demnach das
Bauwesen, der Immobilien- und der Finanzsektor sowie die Autoindustrie. Der
Verlust von Arbeitsplätzen wird noch größer ausfallen, wenn der
Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognosen weiter nach unten
revidieren sollte, warnt die ILO.
Politik gegen "Schrotthypotheken"
Die
Arbeitsorganisation (sie ist eine UNO-Organisation) verlangt jetzt die
Förderung der Realwirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Man
sollte auf "Schrotthypotheken" nicht "mit einer Schrottpolitik reagieren".
Der Rückgang der Jobs ist regional nicht gegliedert. Länder mit großen
Binnenmärkten und geringer Exportabhängigkeit werden die Krise aber besser
meistern, siehe China, dessen Wirtschaft nur einen Ausfuhranteil von elf
Prozent hat.
Wirtschaft wuchs - Jobzahl nicht
Für die ILO alarmierend ist,
dass die weltweite Arbeitslosigkeit trotz des starken Wirtschaftswachstums
zwischen 2002 und 2007 unverändert geblieben ist. Die Experten fordern daher
Hilfen für die Wirtschaft in beschäftigungsintensiven Branchen.
System ist kontraproduktiv
Die Finanzwirtschaft sollte auf ihre
Schlüsselaufgabe, die Bereitstellung von Geld für Unternehmen, zurückgeführt
werden. Seit 1980 ist der Anteil der Finanzbranche an den Gewinnen von
US-Unternehmen auf 41 Prozent von fünf Prozent in die Höhe geschossen. Das
hat dazu geführt, dass Banken lieber in Finanzpapiere statt in die
Produktion investieren.