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Finanzskandal bei DaimlerChrysler

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Der Autokonzern DaimlerChrysler soll laut einem Medienbericht in einen Finanzskandal verwickelt sein. Demnach soll der Konzern jahrelang Millionen in schwarzen Kassen versteckt und Steuern im großen Stil hinterzogen haben.

Das gehe aus Ermittlungsunterlagen der US-Kanzlei Skadden hervor, die seit zwei Jahren den Autobauer durchleuchtet und ihre Untersuchungen weitgehend abgeschlossen habe, schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin „Focus“. Anlass der Nachforschungen soll ein von der US-Börsenaufsicht eingeleitetes Verfahren gegen DaimlerChrysler sein.

Steuerhinterziehung
Laut „Focus“ erhielten ins Ausland entsandte Mitarbeiter nur einen Teil ihres Gehaltes in dem Land, in dem sie arbeiteten. Den Rest habe das Unternehmen auf ein deutsches Konto der Mitarbeiter überwiesen, das diese komplett einbehielten und nicht im Einsatzland versteuerten. Die Steuererklärung seiner Auslandsmitarbeiter habe meistens DaimlerChrysler erstellt und unterschlug dabei den in Deutschland gezahlten Lohn.

DaimlerChrysler habe laut „Focus“ mittlerweile im Ausland Steuern in Millionenhöhe nachgezahlt. Mit etlichen Staaten soll es bereits Vereinbarungen über die Begleichung der Steuerschulden geben.

Geheime Konten
Weiters sollen die US-Anwälte in der Schweiz geheime Konten entdeckt haben, auf denen Tochterunternehmen Millionenbeträge versteckt haben sollen. Aber auch in Deutschland stießen die Skadden-Anwälte auf zahlreiche schwarze Kassen, auf denen sich durch verdeckte Rabattzahlungen des Konzerns häufig Millionensummen angesammelt haben sollen.

"Die Tatsache, dass sich DaimlerChrysler mit unsachgemäßen Zahlungen und Steuersachverhalten im Hinblick auf die im Ausland entsandten Mitarbeiter befasst, wurde bereits im Geschäftsbericht 2004 und 2005 berichtet", erklärte Konzern-Sprecher Hartmut Schick laut der „Financial Times Deutschland. In diesem seien auch die finanziellen Auswirkungen beschrieben worden. DaimlerChrysler habe Maßnahmen ergriffen, damit dies nicht wieder auftritt.

Der bisherige finanzielle Schaden aus diesen Praktiken lasse sich laut " Focus" aus dem aktuellen Geschäftsbericht ablesen. Der Konzern habe sein Eigenkapital um 306 Millionen Euro reduzieren und weitere 125 Millionen Euro zurückstellen müssen.

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