Geld

Flugpreise gehen in die Luft

Teilen

Die Airlines reagieren auf Öl-Preis-Explosion: Für ein Langstreckenticket kostet der Sprit-Zuschlag schon über 150 Euro (hin und retour). Auch NIKI zieht mit.

Die nicht zu stoppende Explosion des Ölpreises macht auch Flugtickets erneut teurer. Der Flugzeug-Sprit Kerosin kostet derzeit den Rekordpreis von 930 Dollar pro Tonne. Seit Anfang 2007 bedeutet das einen Anstieg um fast 50 Prozent. Die für Urlauber und Businessreisende unerfreuliche Folge: Die Airlines erhöhen laufend ihre Treibstoffzuschläge.

Die Lufthansa hebt per 14. November den Zuschlag schon zum dritten Mal in diesem Jahr an: Pro Langstrecke werden dann 77 Euro verlangt, um zehn Euro mehr als jetzt. Für einen Hin- und Retourtrip zum Beispiel in die USA beträgt dann nur der Kerosin-Zuschlag stolze 154 Euro.

NIKI zieht mit
Auch die Air Berlin musste gestern reagieren. Für viele Destinationen des deutschen Billig-Carriers (etwa nach Spanien oder auf die Kanaren) steigt der Zuschlag von 23 auf 28 Euro – pro Strecke.

Für die Langstreckenflüge der Air-Berlin-Tochter LTU werden nunmehr 70 statt 60 Euro fällig.

Niki Laudas Airline NIKI, an der Air Berlin mit 24,9 Prozent beteiligt ist, zieht ebenfalls mit. Für ein Mittelstrecken-Ticket müssen Passagiere künftig 46 Euro Sprit-Aufpreis auf den Tisch legen (hin und retour). „Leider ist dieser Schritt notwendig, so wie sich der Ölpreis extrem entwickelt hat“, erklärt Lauda.

Am österreichischen Markt sind Air Berlin, NIKI und Lufthansa bei den Passagierzahlen die Nummern zwei bis vier. Aber auch der einsame Marktführer, die AUA-Gruppe, wird ihren Kunden demnächst die Öl-Rechnung präsentieren. „Wir beobachten noch, was der Mitbewerb tut. Mit einer Entscheidung ist demnächst zu rechnen“, äußert sich eine AUA-Sprecherin.

Der heimische Staats-Carrier hatte schon bislang exakt die gleichen Zuschläge wie die Lufthansa. Intern gilt daher als fix, dass die AUA zumindest den Langstrecken-Zuschlag ebenfalls auf 77 Euro schrauben wird. Die Zuschläge auf Kurz- und Mittelstrecke könnten mit 14 Euro unverändert bleiben.

Die etablierten Airlines sehen die horrenden Kerosin-Kosten aber durchaus auch mit einem lachenden Auge. Sie rechnen damit, dass die Billig-Konkurrenz darunter stärker leidet.

Vorteil für AUA?
Im Gespräch mit ÖSTERREICH meinte AUA-Boss Alfred Ötsch kürzlich, dass die Klientel der Low-Cost-Carrier umso weniger fliege, je teurer die Tickets werden, weil sie viel preissensibler sei als die eigene: „Für die AUA ist ein hoher Kerosinpreis daher kein Nachteil.“

Die Investoren sehen das jedoch anders: Der Aktienkurs der AUA sinkt parallel zum Anstieg des Ölpreises.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.