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Gereizte Stimmung bei Meinl-Power-Versammlung

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Bei Meinl International Power (MIP) mehrt sich die Kritik der Aktionäre. Teilweise wird sogar eine Namensänderung gefordert.

Im Zuge der ersten Hauptversammlung (HV) am Mittwochnachmittag haben Investoren schon im Vorfeld eine Reihe umstrittener Punkte vorgebracht. Die Meinl-Krise und starke Kursverluste bei der MIP haben die Stimmung in den vergangen Monaten nicht unbedingt gehoben.

Unmut der Aktionäre
Für Unmut sorgte unter anderem der Rückkauf eigener Anteile zu einem deutlich höheren Kurs als jenem an der Börse. Das Unternehmen hat sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen, der Zertifikate-Rückkauf bei der MIP sei im Rahmen der Beschränkungen erfolgt. Unter Beschuss stehen auch die Geschäftsbeziehungen mit der Meinl Bank, ebenso wie die Unternehmensstruktur - die Trennung von MIP-Vorstand und Management-Gesellschaft - der auf der Insel Jersey ansässigen Gesellschaft.

Namensänderung gefordert
Einige Anleger verlangten, dass der Name "Meinl", der im internationalen Umfeld nach den jüngsten Ereignissen stark belastet worden sei, aus der Firmenbezeichnung gestrichen werden soll. Außerdem plädieren weitere Investoren für die Entsendung von Kleinaktionärsvertretern in das MIP-Board und wollen die Abberufung von Board-Mitgliedern erwirken, die "im Naheverhältnis zu anderen Meinl-Gesellschaften stehen". Weitere Vorwürfe, dass das Unternehmen die Veröffentlichungspflicht verletzt habe, hat die MIP im Vorfeld klar zurückgewiesen.

Zusammenhänge bestritten
Die Meinl Power war im August vergangenen Jahres kurz vor Ausbruch der Meinl-Turbulenzen an die Wiener Börse gegangen. Die Meinl International Power wird von Ex-Verbund-Generaldirektor Hans Haider geleitet. Chef der Management-Gesellschaft ist Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Im Zuge der Turbulenzen rund um Meinl European Land (MEL) ist auch die ähnlich strukturierte MIP unter Beschuss geraten. Das Management hat Zusammenhänge stets bestritten.

Mittlerweile hat sich das Unternehmen an sieben Projekten beteiligt, an zwei Solarkraftwerken in Spanien, vier Windkraftparks in Deutschland und der Slowakei und einem ungarischen Gas-Kraftwerk - Gesamtinvestitionen etwas mehr als 500 Mio. Euro. Der Kurs der Zertifikate ist seit dem Börsestart von 9 auf zwischenzeitlich unter 5 Euro eingebrochen. Zuletzt notierte das Unternehmen bei 5,72 Euro.

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