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Längere Öffnungszeiten bringen kaum mehr Umsatz

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Die längeren Öffnungszeiten der Supermärkte werden gut angenommen, Mehrumsätze gibt es aber kaum.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Nielsen im Mai 2008 unter mehr als 2.000 Internet-Usern. Konkret haben 6 von 10 Befragten bereits wahrgenommen, dass sich die Öffnungszeiten in Österreich verändert haben, 64 Prozent haben die längeren Öffnungszeiten auch schon genutzt. Beliebt zum Einkaufen sind vor allem die Abende (bei 36 Prozent der Befragten) und der Samstagnachmittag (28 Prozent). Morgens werde die längere Öffnungszeit nur von 10 Prozent in Anspruch genommen.

Kein Mehr-Umsatz
Auf die Umsätze jedoch scheinen sich die Öffnungszeiten im Lebensmittelhandel nicht positiv ausgewirkt zu haben. "Laut Nielsen Umsatzbarometer für den Lebensmitteleinzelhandel für das erste Halbjahr 2008 können wir kaum signifikante Mehrumsätze aufgrund der längeren Öffnungszeiten feststellen", sagte dazu Martin Prantl, Geschäftsführer von Nielsen Österreich.

Vor allem Frauen nutzen Angebot
Im Detail betrachtet nutzen speziell die Wiener (44 Prozent) und die Altersgruppe der 14-24-Jährigen (50 Prozent) die längeren Abendöffnungszeiten während der Woche stärker. Die Steirer und Kärntner (37 Prozent) hingegen bevorzugen die längeren Öffnungszeiten an Samstagnachmittagen. Auch 35 Prozent in der Altersgruppe der 14-24-Jährigen nutzen dieses Angebot. Wenig überraschend nutzen vor allem Frauen und jüngere Personen das Angebot der längeren Öffnungszeiten häufiger.

Große Zufriedenheit mit Öffnungszeiten
Laut Umfrage sind Österreichs Konsumenten im Allgemeinen zu 30 Prozent sehr zufrieden bzw. zu 39 Prozent eher zufrieden mit den Ladenöffnungszeiten. In den einzelnen Branchen führt der Lebensmittelhandel (81 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden). Bei den restlichen Handelsbranchen liegt die Zufriedenheit bei 71 bis 74 Prozent.

Einzige Ausnahme: Banken
Eher unzufrieden ist man jedoch mit den Öffnungszeiten der Banken. Nur 28 Prozent geben an, damit zufrieden zu sein. Fast die Hälfte (46 Prozent) aller Befragten ist mit den Bankenöffnungszeiten (eher) nicht zufrieden. "Obwohl die Österreicher gerade Angebote wie eBanking sehr intensiv nutzen, legen sie viel Wert darauf, dass die Banken bei den Öffnungszeiten flexibler werden", so Prantl. Dementsprechend sieht man auch das größte Verbesserungspotenzial bei den Banken vor allem bei der Öffnungszeit um die Mittagsstunden und abends an Wochentagen.

12 Prozent für Sonntagsöffnung
Trotz der hohen Zufriedenheit erkennen die Österreicher auch in den anderen Branchen Verbesserungspotenzial. So sprachen sich 12 Prozent der Befragten dafür aus, dass im Lebensmitteleinzelhandel am Sonntag geöffnet sein sollte, 15 Prozent wünschen sich, dass früher am Morgen aufgesperrt wird. Zwischen 12 und 15 Prozent hätten generell gerne längere Öffnungszeiten am Abend unter der Woche.

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