Geld

Grasser doch kein Top-Finanzminister

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Grasser hatte sich unter den besten Finanzministern gewähnt. Doch der Autor des "Financial Times"-Rankings weist dies zurück.

Finanzminister Karl-Heinz Grasser (ÖVP) hätte beim Pisa-Test schlecht abgeschnitten. Grasser hat in den letzten Wochen mehrmals stolz darauf verwiesen, dass er "vor kurzer Zeit in der Financial Times zu einem der besten europäischen Finanzministern gewählt worden" sei.

Der Autor des betreffenden Artikels, Ralph Atkins, weist das allerdings zurück. Im von Grasser zitierten Ranking sei es lediglich um den Stellenwert des Finanzministers innerhalb der eigenen Regierung gegangen. Im Artikel über Fachkompetenz und ökonomische Erfolge der EU-Finanzminister kommt Grassers Name dagegen überhaupt nicht vor.

Alphabetische Reihung
In der Liste der "effektivsten" Finanzminister Europas scheint Grasser zwar an erster Stelle auf - allerdings nur, weil die Reihung in alphabetischer Ordnung erfolgte. Außerdem sei es bei dem Ranking nicht darum gegangen, wer der beste in Europa sei, sondern um den Stellenwert des jeweiligen Ministers in seiner Regierung, sagt Atkins. Und hier habe Grasser wegen seines Naheverhältnisses zu Bundeskanzler Wolfgang Schüssel drei Sterne bekommen, heißt es in einer Vorabmeldung des "Format".

Grasser fehlt bei "Fachkompetenz"
Im zugehörigen Artikel vom 1. November, der auch die Fachkompetenz der Minister und ihre ökonomischen Erfolge bewertet, wird Grassers Name allerdings nicht einmal erwähnt. Als beste Minister gewertet werden der Ire Brian Cowen, der Holländer Gerrit Zalm und der Finne Eeno Heinaluoma.

Leistung reicht nicht aus
Atkins dazu: "Ich habe den österreichischen Finanzminister nicht erwähnt, weil die budgetpolitischen Indikatoren nicht für eine Top-Platzierung in puncto Leistung des Ministers ausreichen."

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