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Gute Chancen für Finanzinvestoren

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Die großen Finanzinvestoren sind die Favoriten im Rennen um die BAWAG. Mitte November werden drei bis fünf verbindliche Angebote vorliegen.

Seit genau zwölf Tagen geben sich Vertreter der potenziellen a-Käufer die Klinken in der ehemaligen P.S.K.-Zentrale auf dem Wiener Georg-Coch-Platz in die Hand. Der Verkaufsprozess läuft auf Hochtouren, heißt es aus der Bawag P.S.K.

Bis die offizielle Shortlist der Bestbieter fest steht, wird noch ein Monat vergehen. Mitte November werden drei bis fünf verbindliche Angebote vorliegen, heißt es aus Bieterkreisen.

Wer dann auf der Liste steht, ist allerdings schon jetzt absehbar. Letztlich zählt allein das Geld, heißt es in involvierten Kreisen. Daher haben derzeit auch die großen Finanzinvestoren die Nase vorne.

Die Reihung der Favoriten
Cerberus gemeinsam mit den strategischen Partnern Wüstenrot und Generali, Apollo Capital Partners GmbH, ein in München angesiedelter Private-Equity-Investor, sowie der US-Fonds JC Flowers.

Außenseiter-Chancen haben die beiden strategischen Investoren Raiffeisen Zentralbank sowie Bayerische Landesbank und der US-Fonds Lone Star. Unklar ist noch die Rolle der Allianz, die den Sprung auf die Shortliste schaffen könnte, wenn ein Fonds als Partner mitzieht. Zuletzt war diesbezüglich der US-Fonds KKR im Gespräch.

Über 2 Milliarden
Wieviel der Verkauf dem ÖGB bringen wird, ist freilich noch immer offen. Die Gebote sollte aber jenseits der Zwei-Milliarden-Grenze liegen, zumal schon alleine der von der BAWAG gehaltene Anteil an den Lotterien rund 200 Millionen Euro wert ist.

Kritik an Computersystem
Aus den drei streng abgeschirmten Datenräumen sickert auch Kritik durch. Stein des Anstoßes ist die noch nicht optimal funktionierende Informationstechnologie. Das von der Beratungsfirma Accenture entworfene IT-System Allegro ist nach insgesamt vier Jahren Projektlaufzeit noch immer nicht vollständig implementiert. Und das, obwohl das Projekt rund 160 Millionen Euro kostet.

Die Schnittstellen zu den Filialen sind ein Hauptproblem, sagt ein involvierter Experte. Das führt im Risikomanagement und Berichtswesen entweder zu schlechten Infos oder Doppelgleisigkeiten. BAWAG-Sprecher Thomas Heimhofer sieht das anders: Diesen November endet die vierte und letzte Phase der Einführung von Allegro. Ab dann läuft das System einwandfrei.

Ob das IT-Problem den Verkaufspreis der Bank drückt, wird sich freilich erst heraus stellen.

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