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Handelsangestellte wollen deutlich mehr Lohn

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Am Donnerstag beginnen die Kollektivvertragsverhandlungen (KV) für 512.000 Angestellte und Beschäftigte.

Am Donnerstag, beginnen die Kollektivvertragsverhandlungen (KV) für 512.000 Angestellte und Beschäftigte in verwandten Berufen im heimischen Handel. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) geht fordert eine "deutliche reale Steigerung" der Löhne und Gehälter. Dies betonte im Vorfeld Arbeitnehmer-Verhandler Manfred Wolf.

Es geht ums Geld
In dieser KV-Runde werde der Schwerpunkt auf dem "monetären Aspekt" liegen. Arbeitsrechtliche Aspekte würden heuer ausgespart, zumal diese in eigenen Verhandlungen über eine Gesamtreform des Handels-KV behandelt würden, so Wolf. Thema werde auch die Nicht-Abgeltung von Arbeitszeit sein.

Die Arbeitnehmer begründen ihre Forderung nach einer deutlichen Lohn- und Gehaltssteigerung für die Beschäftigten im Handel mit dem guten konjunkturellen Umfeld und einer "über längere Jahre kontinuierlich positiven Entwicklung im heimischen Handel", so der stellvertretende Geschäftsführer der GPA, Karl Proyer. Zudem habe das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) in seiner jüngsten Wirtschaftsprognose betont, dass der Wirtschaftsaufschwung in Österreich verlängert werden könnte, wenn in Schlüsselbereichen die Kaufkraft gestärkt würde. "Und bei den Handelsmitarbeitern ist die Sparquote ja nicht gerade ausgeprägt", so Proyer.

Österreichs Einzelhandel habe 2006 mit einem Umsatzplus von 3,5 Prozent nominell und 1,7 Prozent real die besten Ergebnisse seit dem Jahr 2000 erzielt. Wie die Bilanzen der Handelsunternehmen zeigten, haben sich auch die Eigenkapitalquoten der Firmen zuletzt deutlich verbessert, ergänzte der Vorsitzende für den Bereich Handel in der GPA-Wien, Franz Georg Brantner. Die Produktivität sei "stark gestiegen", hieß es. Es gebe "Spitzenwerte" von 87 Prozent Eigenkapitalquoten, im Schnitt liege diese bei 35 bis 40 Prozent bei den Handelsunternehmen. Auch der Grad der Überschuldungen gehe zurück, argumentierte Brantner für höhere Löhne und Gehälter.

Im Vorjahr hat man sich nach langen, schwierigen Verhandlungen erst in der Nacht auf den ersten Einkaufssamstag vor Weihnachten für die Angestellten auf eine KV-Steigerung von 2,35 Prozent geeinigt. Heuer soll sie "so hoch wie möglich" ausfallen, so Wolf.

Keine Endlos-Runde
Alois Wichtl, Verhandlungsleiter der Arbeitgeber, geht davon aus, "dass die Lohn- und Gehaltsverhandlungen im Handel so wie in den vergangenen Jahren auch heuer sehr konstruktiv verlaufen". Auch die Gespräche zur Reform des Handels-Kollektivvertrages verliefen "sehr sachlich", betonte Wichtl. Trotz zum Teil sehr unterschiedlicher Positionen zeichne die KV-Verhandlungen im Handel ein gutes Klima aus. "Daher erwarte ich auch heuer keine Endlos-Runde", so der WKÖ-Chefverhandler.

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