Am Freitag kletterte der Ölpreis erstmals seit sieben Monaten über die 70-Dollar-Marke. Hauptgrund dafür: Der Optimismus an den Märkten.
Nach der Talfahrt im vergangenen Jahr steigt der Ölpreis rapide an: Am Freitag kostete ein Barrel Rohöl 70,32 Dollar, erstmals seit Herbst wurde die 70-Dollar-Marke übersprungen. Gegenüber dem Tiefstand im Dezember 2008 hat sich der Ölpreis sogar verdoppelt – damals kostete ein Barrel noch 35 Dollar.
Anstieg auf 85 Dollar?
Die Prognosen für die weitere Entwicklung
sind unterschiedlich: Während Goldman Sachs, neben Morgan Stanley die
einflussreichste Bank im Ölgeschäft, bis Jahresende sogar mit einem Preis
von 85 Dollar je Barrel rechnet, glauben Analysten der Commerzbank an eine
Korrektur nach unten auf 60 Dollar.
Kein plausibler Grund
Experten sagen, dass es für den Anstieg
wegen geringerer Nachfrage und hoher Lagerbestände eigentlich keinen
plausiblen Grund gäbe. Neben der stabileren Weltwirtschaftslage und dem
zuletzt deutlich gesunkenen Dollar-Kurs dürfte vor allem der Optimismus an
den Ölmärkten die Preise nach oben schnellen lassen.
Benzin teurer
Im Sog des Ölpreises dürften auch die Spritpreise
bald kräftig steigen. Lydia Ninz vom Autofahrerclub ARBÖ geht davon
aus, dass der Anstieg des Ölpreises keine direkte Auswirkung auf die
Benzinpreise hat. Aber: „Die Spritpreise werden mit einer Verzögerung von
drei bis sechs Monaten ebenfalls steigen“, sagt Ninz.
Am Freitag kostete ein Liter Diesel 0,954 Euro, der Preis für einen Liter Eurosuper kletterte auf 1,08 Euro. Wie sehr die Benzinpreise im Sog des Ölpreis-Anstiegs nach oben schießen, ist aber völlig unklar. „Das Problem ist, dass die Spritpreise jetzt schon kontinuierlich steigen, weil sie sich an den Rotterdamer Richtwerten orientieren. Hinzu kommt dann noch der Höhenflug des Ölpreises.“
Euro schützt vor Explosion
In Österreich sei die Auswirkung
aber nicht ganz so dramatisch. „Zwar ziehen die Märkte nach oben, die
Eurozone schützt uns aber vor einem ganz dramatischen Anstieg“, sagt Ninz.