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Kein Verkauf von Zielpunkt: Sanierung geplant

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Der Verkauf des Diskonters Zielpunkt/Plus ist vorerst abgeblasen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner jüngsten Ausgabe.

Tengelmann, die deutsche Muttergesellschaft der defizitären Handelskette, wolle die Kette nun in Eigenregie sanieren. Zielpunkt-Chef Johann Schweiger habe ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet, das die Kette zurück in die Gewinnzone führen soll.

Laut Bericht sind 130 Mio. Euro zur Sanierung der Handelskette erforderlich. Die Zielpunkt GmbH & Co KG schrieb den Angaben zufolge zuletzt rund 20 Mio. Euro Verlust. Sowohl Schweiger als auch Tengelmann haben zum Bericht keine Stellungnahme abgegeben. Bei einer Anfrage am Donnerstag war Schweiger vorerst nicht erreichbar.

"Plus" soll Vollsortimenter werden
Schweigers Sanierungsplan fokussiere sich vor allem auf die Plus-Formate. Laut "Format" will er die Umstellung vom Soft-Diskonter Zielpunkt auf den Hard-Diskonter Plus vorantreiben und die Marke Plus neu ausrichten. Ähnlich wie Hofer soll auch Plus zu einem Vollsortimenter mit deutlich breiterem Angebot ausgebaut werden. Geplant seien unter anderem mehr Eigenmarken, um starke Preissignale zu setzen. Zum Vergleich: 95 Prozent der Hofer-Labels sind Eigenmarken, bei Plus sind es nur 50 Prozent.

Wenn Tengelmann das Konzept Schweigers in allen Punkten umsetze, werde der steirische Fleischhändler Karl Schirnhofer neben Zielpunkt auch Plus mit Frischwaren beliefern.

Schweiger soll noch bis vor wenigen Wochen einen Management-Buyout (MBO) geplant haben. Mit einigen Investoren an Bord habe er zwar die Kaufsumme für Zielpunkt/Plus aufgebracht - kolportiert wurden 70 Mio. Euro - doch sei der Deal an den hohen Kosten für die Sanierung gescheitert.

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