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Kirchen zukünftig als Postämter?

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Um der Ausdünnung der ländlichen Infrastruktur entgegenzuwirken, könnte die Kirche Aufgaben der Nahversorger übernehmen.

Die Bibelfestigkeit in den Postgeschäftsstellen könnte demnächst kräftig zulegen. Die katholische Kirche überlegt, ob sie nicht teilweise ihre Pfarrämter um eine Post-Partnerschaft erweitert und somit der Ausdünnung der ländlichen Infrastruktur entgegenwirkt. Erich Leitenberger, Sprecher der Erzdiözese Wien, verwies am Dienstag auf die Schließungswellen bei der Post und der Polizei sowie auf die sinkende Zahl der Nahversorger.

Entscheidung einzelner Diözesen
Noch würden die Überlegungen zu einer Postpartnerschaft aber in den Kinderschuhen stecken und letztlich sei die Übernahme einer Partnerschaft die Entscheidung der einzelnen Diözesen, wurde betont. In Österreich gibt es etwas mehr als 3.000 Pfarrgemeinden. "Fest steht, dass es durch die aktuelle Entwicklung auch Mobilitätsverlierer gibt, die mit dem Verschwinden lokaler Infrastruktur selbstverständliche soziale Kontakte verlieren würden", so Georg Plank, Sprecher der Diözese Graz-Seckau.

Mehrere Varianten möglich
Wer die Postaufgaben genau übernehme, müsse man sich in der jeweiligen Pfarre einzeln anschauen: Zum Teil kämen Hauptamtliche infrage - in vielen Pfarren, die keinen eigenen Priester haben, komme zwei-, drei- oder viermal in der Woche die Pastoralassistentin oder der Priester selbst und halte Amtsstunden ab. In vielen Pfarren gebe es "ganz tolle Ehrenamtliche", die für so eine Aufgabe geeignet sein könnten, so der Sprecher. Allein die Diskussion darüber hätte jedenfalls bereits großes Interesse losgetreten.

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