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Kot, Urin und Blut in der Zelle

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Die beiden bwin-Vorstände hätten an Fieber und Schüttelfrost gelitten. Der Wunsch nach Wasser und Medikamenten sei verweigert worden.

Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit ihrer Verhaftung und der Freilassung gegen eine Kaution von je 300.000 Euro berichteten die beiden bwin-Vorstandsdirektoren Manfred Bodner und Norbert Teufelberger von den Details ihrer Haft: Sechs bewaffnete Männer einer Spezialeinheit des französischen Innenministeriums hätten die beiden Vorstände bei einer Pressekonferenz hinauseskortiert.

Wasser und Medikamente verweigert
Man sie in eine 1,5 mal 3 Meter große Zelle verbracht worden, ohne Wasser oder sanitäre Einrichtungen, man habe die Nacht bei Neonlicht auf Betonpritschen ohne Decken oder Polster verbringen müssen. Die Zellen seien seit Monaten nicht gereinigt worden, am Boden habe es Kot, Urin und Blut gegeben. Die beiden Vorstände hätten an Fieber und Schüttelfrost gelitten. Teufelberger, nach eigenen Angaben "schwerer Asthmatiker", sei sein geäußerter Wunsch nach Wasser und Medikamenten verweigert worden.

Danke an Mitarbeiter
Bodner und Teufelberger seien keinesweges im Vorfeld gewarnt worden, entsprechende Meldungen seien unrichtig. Beide zeigten sich heute bei einer Pressekonferenz dankbar für die große Unterstützung von Mitarbeitern, Aufsichtsrat und "weiten Teilen der österreichischen Politik", insbesondere Finanz-, Justiz- und Außenministerium. Dank dieser Hilfe habe man den zweiten Teil der Haft unter besseren Bedingungen verbringen können.

bwin-Großaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch sieht in den gegen die Vorstände erhobenen Vorwürfen wegen "illegalen Glücksspiels" eine "eindeutige Verletzung des Acquis Communautaire", also des gemeinschaftlichen Besitzstands des EU-Rechts.

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