14. April 2008 09:18
„Natürlich ist das ärgerlich“, kommentiert A-Tec-Chef Mirko Kovats die
letzte Woche geplatzte Übernahme der serbischen Kupfermine RTB Bor. „Dafür
schwimmt die A-Tec jetzt in Geld, und wir haben im Kupferbereich auch andere
Investitionsprojekte.“ Gegenüber Serbien hege er aber „keinerlei Bad
Feelings“. Vergangenen Freitag – nur einen Tag nach dem Scheitern des
RTB-Deals – nahm die zur A-Tec-Gruppe gehörende ATB Sever (1.400
Mitarbeiter, 50 Mio. Euro Umsatz) an einer weiteren Privatisierungsauktion
im serbischen Bor teil – und gewann. Für einen einstelligen Millionenbetrag
ging die Firma FOD Bor (600 Mitarbeiter, erzeugt Ersatzteile für Berg- und
Maschinenbau) an ATB Sever.
Treffen mit Scheichs
Hinsichtlich der RTB-Privatisierung rechnet
Kovats mit einer Neuausschreibung nach den serbischen Wahlen am 11. Mai.
„Aber die Welt besteht ja nicht nur aus Serbien“, so der A-Tec-Chef. Seit
dem Wochenende tourt er durch die Golfstaaten, trifft sich mit Scheichs und
Vertretern von Herrscherhäusern unter anderem in Dubai, Saudi-Arabien und
Bahrain. „Da geht es um Projekte über viele Milliarden Dollar – Kraftwerke,
Müllverbrennungsanlagen, Meerwasserentsalzung.“
Aktie rauf, Schulden runter
Die A-Tec-Aktie reagierte positiv
auf das Platzen des RTB-Kaufs. Am Freitag stieg das Papier um mehr als acht
Prozent auf 53 Euro. Die Investoren begrüßten, dass die zuletzt von 600 Mio.
auf 400 Mio. Euro gesunkene Verschuldung des Unternehmens nicht wieder
wächst. Und der vom deutschen Kartellamt erzwungene Verkauf der
A-Tec-Anteile an der Norddeutschen Affinerie wird weitere rund 150 Mio. in
die Kasse spülen.