Es ist eine Eingliederung in A-Tec-Tochter AE&E geplant. Das Investitionsvolumen beträgt 100 Millionen Euro.
Der Industrielle Mirko Kovats will mit der A-Tec-Tochter Austrian Energy & Environment (AE&E) das von der Verbundgesellschaft 2006 stillgelegte kalorische Kraftwerk Voitsberg III in der Weststeiermark kaufen und zu einem Kohle- und Biomassewerk umrüsten. Kovats sprach bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Graz zusammen mit dem ehemaligen steirischen Landesrat Gerhard Hirschmann von einem Investitionsvolumen von rund 100 Mio. Euro. Seitens des Verbund hieß es "kein Kommentar".
Zwei Kovats-Angebote eingelangt
Kovats will in seinem Konzern das
Kohlekraftwerkskesselgeschäft stärken und habe sich auf Anfrage des
Ex-Landesrates - der sich bei seiner Kandidatur mit einer Namensliste bei
der Landtagswahl 2005 für den Erhalt des Kraftwerks ausgesprochen hatte -
zur Kaufangebotlegung bei der Verbundtochter Austrian Thermal Power (ATP)
entschieden. Am Donnerstag ist laut Kovats dem Energiekonzern ein doppeltes
Angebot vorgelegt worden: eines - mit ATP offenbar zuvor bereits besprochen
- zur Demotage und ein zweites zum Kauf.
Steinkohle aus Polen zukaufen
Das frühere Braunkohlekraftwerk
will der Industrielle umrüsten und die gewonnene Energie wieder in das 110
kV-Netz einspeisen. Die Leistung soll - wie vor der Stilllegung - 330 MW pro
Jahr betragen. Damit würde man rund ein Sechstel des Energiebedarf der
Steiermark decken, so Hirschmann, der nun als Projektentwickler im
Energiebereich tätig ist. Die Steinkohle werde voraussichtlich aus Polen
zugekauft, aber auch der Import aus China sei vorstellbar, erklärte Kovats.
Der Anteil der Biomasse-Energie hänge von der Verfügbarkeit steirischer
Ressourcen ab.
Bis zu 170 Arbeitsplätze könnten geschaffen werden
Hirschmann
und die Stadtgemeinde Voitsberg, die von Bürgermeister Ernst Meixner (S)
vertreten war, würden sich neben Kovats am Projekt beteiligen und Anteile
der geplanten Gesellschaft besitzen. Mit der Wiederaufnahme des Betriebes
könnten allein beim Kraftwerk 60 bis 70 Arbeitsplätze geschaffen und bis zu
100 weitere in einem eigenen Forschungs- und Entwicklungsbereich, der
ebenfalls im weststeirischen Bezirk angesiedelt werden soll, versicherte
Kovats. Das Projekt habe insofern einen "großen Wert für die Region", da
diese "nicht unbedingt die optimalen Voraussetzungen in puncto
Infrastruktur" vorweise, meinte Hirschmann.
Kein Kommentar von Seiten des verbundes
Als der Betrieb des
Kraftwerks im Vorjahr eingestellt wurde, hatten sich übrigens sämtliche
politischen Fraktionen in der Steiermark für den Erhalt bzw. eine Umrüstung
auf Steinkohle und Biomasse ausgesprochen. Vom Verbund hieß es, dass man "zu
Gerüchten kein Kommentar" abgebe.