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Lebensmittelhandel droht Riesen-Umsatzminus

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Bis 2020 sollen die Umsätze in Österreich um gute zwei Milliarden Euro schrumpfen - fast eine Million Kunden geht verloren.

Österreichs Lebensmittelhandel drohen bis zum Jahr 2020 Umsatzeinbußen von bis zu 2,1 Mrd. Euro und der Verlust von 900.000 Kunden. Dieses Szenario umreißt eine neue Studie des Consulters A.T.Kearney, für die Führungskräfte aus Handel und Industrie befragt wurden.

Demografischer Hintergrund
Für den Marktumbruch verantwortlich seien zum einen demografische Veränderungen: Der Anteil der Erwerbstätigen zwischen 20 und 59 Jahren nehme ab, homogene Konsumentengruppen wie Familien verkleinern sich. Damit reduziere sich die Reichweite von Werbekampagnen - Kunden gezielt anzusprechen werde damit immer aufwendiger.

Verändertes Kundenverhalten
Zum anderen steige das Bedürfnis der Kunden nach individuellem Service und Regionalität - nach dem Vorbild der früheren Tante Emma-Läden, zeigt die Studie. Statt breitem Sortiment zähle schnelles, unkompliziertes Einkaufen. Statt in riesige Supermärkte, ziehe es die Österreicher in innovative Innenstadt-Shops. Der traditionelle Großeinkauf für die ganze Woche verliere an Gewicht. Ein-bis-Zwei-Personen-Haushalte deckten sich lieber in kleinen Filialen ein, die Fertiggerichte anbieten.

Reaktion gefordert
Reagiert der Handel auf diese grundlegende Veränderung nicht, droht starker Aderlass, sagen die Experten von A.T.Kearney. Künftig gehe es nicht mehr darum, Kunden große Formate hinzuknallen, entscheidend sei vielmehr maßgeschneiderter Verkauf. Das ist eine Chance für die Nahversorgung.

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