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Lufthansa droht nun Konflikt mit den Piloten

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Offiziell ist der Lufthansastreik seit Samstag beendet. Doch nun droht die Vereinigung Cockpit mit Ausständen.

Die Passagiere der Lufthansa bekommen auch drei Tage nach dem Ende des fünftägigen Streiks beim Boden- und Kabinenpersonal die Folgen noch zu spüren. Am Montag fallen 130 der insgesamt rund 2.000 Flüge der Lufthansa weltweit aus, davon 100 auf der Kurzstrecke, teilte die Lufthansa am Montag mit. Ab Dienstag bis Ende der Woche soll sich die Zahl auf täglich etwa 40 reduzieren. "Wir wollen schnellstmöglich zum Normalbetrieb zurückkehren", sagte eine Sprecherin. Insgesamt könne das aber noch bis zu zwei Wochen dauern.

Für den heutigen Montag wurden laut Unternehmens-Homepage die Österreich betreffenden Flüge Frankfurt-Wien (12.45 - 14.05 Uhr) sowie Wien-Frankfurt (14.50 - 16.15 Uhr) gestrichen. Auch die Verbindung München-Wien-München (15.15 - 16.20 Uhr, 17.10 - 18.10 Uhr) wurde gecancelt.

Neuer Ärger
Schon in den nächsten Tagen steht neuer Ärger ins Haus: Die Lufthansa-Piloten planen für diese Woche einen dreistündigen Warnstreik und wollen ihrer Forderung nach einer konzernweiten Personalvertretung für die Piloten der größten deutschen Fluggesellschaft Nachdruck verleihen. Der Lufthansa ist nach eigenen Angaben bisher nichts über Warnstreiks oder einen Termin dafür bekannt.

Nach der Tarifeinigung für das Lufthansa-Bodenpersonal drohen nun die Piloten mit neuen Streiks: "Es muss jederzeit mit Arbeitskampf gerechnet werden", sagte der Verhandlungsführer der Pilotenvereinigung Cockpit (VC), Thorsten Gommert, der "Financial Times Deutschland" (FTD) vom Montag. Bis Mitte der Woche entscheide sich, ob es weitere Ausstände der Piloten bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und und Cityline geben werde. Sollte die Lufthansa nicht eine konzernübergreifende Personalvertretung für alle Piloten akzeptieren, werde die VC auch tausende Lufthansa-Piloten zu Warnstreiks aufrufen.

"Nicht verhandlungsfähig"
Vor dem Streik der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in der vergangenen Woche waren die Piloten von Eurowings und Cityline zweimal in einen Warnstreik getreten. Dabei fielen der "FTD" zufolge insgesamt mehr als 1.500 Flüge aus und damit mehr als während des Verdi-Streiks. Ein Lufthansa-Sprecher sagte der Zeitung, einen Pilotenstreik könne das Unternehmen nicht durch einen Notfallplan ausgleichen.

Cityline und Eurowings haben ihren Piloten ein Lohnplus von rund sechs Prozent geboten. Cockpit nannte dies "nicht verhandlungsfähig". Die Piloten bei den beiden Unternehmenstöchtern verdienen bis zu einem Viertel weniger als ihre Kollegen bei der Konzernmutter Lufthansa.

Die Gewerkschaft ver.di und die Lufthansa hatten sich am vergangenen Freitag nach fünf Tagen Streik darauf geeinigt, die Gehälter von rund 50.000 Beschäftigten in zwei Schritten um zusammen 7,4 Prozent anzuheben. Die Urabstimmung bei den ver.di-Mitgliedern über den Tarifvertrag soll am Mittwoch beginnen, mit der Annahme wird trotz einiger Widerstände fest gerechnet.

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