Der Feuerteufel von NÖ hat Zulieferer der Firma Matador schwer geschädigt.
Der Brandschlag auf eine Tischlerei am 18. Mai in Waidhofen an der Thaya stürze die Traditionsfirma Matador in St. Pölten in die Krise, berichtete der ORF NÖ am Mittwoch. Die Tischlerei Diwald ist die einzige Firma, die für Matador Spielzeug produziert.
Von Rauch kontaminiert
Michael Tobias, Geschäftsführer der
Spielzeugfirma Matador, befürchtet Lieferschwierigkeiten, die auch das
Weihnachtsgeschäft betreffen könnten. Es gäbe zwei Probleme, erklärt Tobias
im Gespräch. Vom Brand sei erstens das Holzlager betroffen. Für die
Herstellung des Spielzeugs müsse abgelegenes Holz verwendet werden und das
sei ein Opfer der Flammen geworden. Zweitens bestünde die Gefahr, dass die
halbfertigen Teile im Lager von Rauchgasen kontaminiert seien. "Wir
produzieren ökologisches Spielzeug für Kinder, das muss zu 100 Prozent frei
von schädlichen Stoffen sein", erklärte Tobias.
Labor
Ob die halbfertige Ware kontaminiert ist, wird derzeit in
einem Speziallabor geprüft. Tobias wartet tagtäglich auf das Ergebnis der
ersten acht Stichproben. Erst wenn der Lagerbestand von 1.200 Quadratmetern
genau untersucht ist, kann er ohne Bedenken weiterverwendet werden. "Und das
kann bis zu einem Monat dauern. Dann könnte ein Engpass für die Produktion
entstehen", fürchtete der Geschäftsführer. "Wir lassen uns aber nicht
entmutigen und hoffen, dass wir es schaffen werden."
Optimistischer beurteilte Tischlermeister Helmut Diwald aus Waidhofen an der Thaya die Lage. In puncto Holz mache er sich keine Sorgen: "Von meinen Sägewerken in der Steiermark und in Salzburg bekomme ich demnächst abgelegenes Holz. In zwei Wochen kann ich hoffentlich wieder für Matador produzieren. Die anderen Tischlerarbeiten gehen schon nächste Woche weiter." Auch wenn die Ware im Lager durch die Rauchgase kontaminiert sein sollte, sieht Diwald keine Engpässe für die Produktion und das Weihnachtsgeschäft: "Ich glaube, dass wir kein Problem haben werden." Die Tischlerei Diwald, die 1976 gegründet wurde, produziert neben dem Holzspielzeug für Matador auch Stiegen und Treppen aus Holz.
Im Raum Waidhofen a.d. Thaya hatte es binnen zwei Wochen fünf Brandlegungen gegeben. Am 18. Mai wurde der mutmaßliche Täter ausgeforscht und in U-Haft genommen. Den Ermittlern zufolge gab der beschäftigungslose 25-jährige Waldviertler die Taten zu und gestand darüber hinaus, ein Blutbad geplant zu haben. Demnach habe er seine Eltern, ehemalige Lehrer, Polizeibeamte und Feuerwehrleute umbringen wollen.