Der neue russische Präsident Dmitri Medwedew will Moskau zu einem neuen Finanzzentrum machen. Der Rubel soll Reservewährung werden.
Der neue russische Präsident Dmitri Medwedew hat eine stärkere Präsenz seines Landes auf den internationalen Finanzmärkten angekündigt. "Wir haben den Plan, Moskau zu einem weltweit bedeutenden Finanzzentrum auszubauen und den Rubel zur führenden regionalen Reservewährung zu machen", sagte Medwedew am Samstag auf einem Internationalen Wirtschaftsforum in der russischen Stadt St. Petersburg. Bei seinem ersten Auftritt als Kremlchef vor internationalen Top-Managern übte der 42-Jährige Kritik an der Finanzpolitik der USA. Washington sei seiner Verantwortung als führende Finanzmacht in der jüngsten Krise nicht gerecht geworden.
Streit mit TNK-BP
Das Forum wurde überschattet vom Vorgehen der
russischen Behörden gegen den britisch-russischen Ölkonzern TNK-BP. Der
Vorstandschef des BP-Tochterunternehmens, Robert Dudley, kündigte am Rande
des Wirtschaftstreffens eine baldige Lösung des Streits an. "Wir
werden das in den nächsten Tagen klären", sagte Dudley vor
Journalisten in St. Petersburg. TNK-BP sieht sich seit Wochen
Spionagevorwürfen und einer Umweltuntersuchung gegenüber. Beobachter
vermuten darin den Beginn einer Kampagne der Regierung, um den Konzern in
russische Hände zu bringen. Experten erwarten, dass vom Kreml kontrollierte
Energiekonzerne wie Gazprom oder Rosneft TNK-BP übernehmen werden.